Regeneration GasGas Motor 1993

  • Hallo,
    ich bin gerade fertig geworden meinem alten GasGas-Motor komplett zu überholen. Da es meine erste Komplettüberholung war, habe ich alles dokumentiert. Vielleicht hilft es den ein oder anderen:


    Motorüberholung



    Für konstruktive Kritik, Verbesserungsvorschläge oder sonstige Tipps wäre ich dankbar.


    Gruß
    kiam

  • Servus,
    das hast Du wirklich schön gemacht. Auch die Beschreibungen sind sehr gut nachvollziehbar, an Dir ist ein Ausbilder verloren gegangen :)


    Einen kleinen Einwand hab ich allerdings: S.13 "Kurbelwelle einbauen",
    "Die Kurbelwelle wird dabei auch in der Regel noch mal feingewuchtet."
    Feingewuchtet wird sie in der Regel nur dann, wenn Du es explizit in Auftrag gibst, und der Motorinstandsetzer ensprechend angerichtet ist, was nur bei den Wenigsten der Fall ist, denn dazu braucht er eine dynamische Wuchtmaschine, muss aus Kolben-/Pleuelmasse ein Wuchtgewicht berechnen und fertigen, das dann anstelle des Pleuels auf dem Hubzapfen befestigt wird. Also muss er die Kurbelwelle zwei mal pressen und ausrichten. Daher kostet das Feinwuchten alleine erheblich mehr als das Umpressen des Pleuelsatzes mit Ausrichten. Ich hab bei Einzylinderwellen meistens so um die Eur150.- bis 200.- dafür gezahlt.


    Gruß
    Hans

  • Hi verreiber,
    stimmt, irgendwie hatte ich immer im Kopf, dass da auch ausgewuchtet wird was falsch ist. Nun habe ich noch mal folgende Erklärung gefunden, was beim Regenerieren der KW getan wird:


    Zitat

    Die Kurbelwelle wird zerlegt und mit neuem Hubzapfen, unterem Pleuellager, Anlaufscheiben und Pleuel verpresst und das Laufspiel optimiert. Nach der Montage wird die Kurbelwelle mit höchster Genauigkeit innerhalb der Herstellertoleranzen ausgerichtet.


    ich ändere es heute Abend noch im Dokument ;)

  • Hi Enduroreisende,
    das freut mich zu hören, das Regenerieren hat mir persönlich auch Spaß gemacht. Wenn Du fertig bist und noch ein paar Tipps aus deiner gewonnen Erfahrung beisteuern möchtest, wäre das Klasse.


    Gutes Gelingen!

  • Das ist eine super Anleitung. Habe genau den selben Motor und deine Anleitung bekommt bei mir einen Ehrenplatz auf der Festplatte.


    Eine Sache wäre noch ein wunder Punkt in der Anleitung.
    Eine Beschreibung zur Montage des Zylinders wäre schön. Es geht dabei nicht um das reinfummeln des Kolbens, sondern um das Ausmessen der Fußdichtung, wenn man die alte Dichtung nicht mehr messen konnte, weil sie total zerstört war wie bei mir.
    Ich stand damals ganz schön auf dem Schlauch deswegen.


    LG

  • Hi Andy51105,
    bei dem 93er Motor gibt es nur eine Zyliderfußdichtung, sodass ich diese Frage gar nicht gestellt habe ;)
    Ich habe aber gerade gesehen, dass die neueren Modelle drei verschiedene Stärken anbieten (0.1, 0.3, 0.5 mm). Bei meiner KTM wird damit das Maß "X" eingestellt. Also im Prinzip werden dort so viele Dichtung untergelegt, bis man ein Haarlineal auf den Kolben legen kann und zwischen dem Haarlineal und dem Zylinder kein Spalt mehr ist. Im Zweifelsfall, lieber eine dicker Dichtung, damit der Kolben ehr zu tief als zu hoch kommt. Bei der KTM ist das Maß "X" wie oben beschrieben 0 mm, die Frage ist nur wie es bei der GasGas aussieht.
    Wenn Du hier Tipps hast, kann ich es gern mit aufnehmen. Ansonsten kann ich ja bei Gelegenheit mal messen wie groß der Spalt zwischen Zylinderoberkante und Kolben am OT ist.

  • Hallo,
    ich habe den Motor aus der 94er mit 238ccm.
    Bei mir war es so, daß ich 5 Zehntel Luft lassen sollte. Das Maß hab ich vom '' Dubroner '' bekommen. Aber nicht bis Oberkante vom Zylinder, sondern im kompletten Hubweg. Der Zylinderkopf liegt bei mir nämlich nicht flach auf, sondern ist etwas nach innen ausgearbeitet. Etwas schwierig zu erklären. Ich habe es jedenfalls mit der '' Lötzinnmethode'' ausgemessen und eingestellt. Motor funktioniert auch einwandfrei.

  • Hi,
    hab den Beitrag schon geändert.
    Hatte den Beitrag mit dem Smartphone geschrieben und der hat das Wort wohl verändert.
    Es funktioniert jedenfalls so, daß man ein Stück Lötzinn durch die Öffnung für die Zündkerze bis an die Zylinderwand steckt (etwas formen, daß es passt) und dann den Motor langsam durchdreht.
    Dadurch wird der Lötzinn auf das Maß X zusammen gepresst, welches ich dann mit einem Messchieber messen kann.
    Es geben sicherlich noch mehr Möglichkeiten, aber ich fand dies sehr einfach.
    Man könnte auch ein Stück Lötzinn mit Tape auf den Kolben kleben und dann den Zylinderkopf aufschrauben und Motor durchdrehen.


    LG