Sherco 2.9 2011

  • Hallo liebe Trialgemeinde,


    mein Name ist Chris und ich bin neu hier im Forum. Ich war geschätzt seit 10 Jahren in keinem Forum mehr aktiv und bitte um Nachsicht, insofern ich gewisse Etikette vermassel.
    Ich möchte diesen Thread nutzen, um mich kurz vorzustellen und direkt meine technischen Fragen loszuwerden. Natürlich habe ich mich vorher durch die Suchfunktion gekämpft und bin leider nur bedingt fündig geworden. Habe jetzt extra mal den Laptop rausgekramt, da die Page leider an meinem Handy suboptimal läuft :(


    Kurz zu mir: Ich bin 29 und fahre seit ca. 1 Jahr aktiv Trial. Bin durch meinen Schwiegervater zu diesem Hobby gekommen. Er ist seit Urzeiten im Motocross verwurzelt und fährt seit ein paar Jahren nebenbei Trial, um Fahrtechniken zu intensivieren. Zu diesem Zweck hat er sich eine gebrauchte Sherco 2.9 aus 2011 gekauft und teils wiederaufgebaut (Rahmen geschweißt und lackiert etc). Ich selbst fahre seit meinem 18. Lebensjahr Straßenmotorrad und kam nun durch ihn zum Motocross und Trial. Ich habe nun die Sherco von ihm übernommen und er hat sich eine 2018er Beta 300 2T geholt.


    Zum Motorrad: Die Sherco 2.9 ist wie schon erwähnt aus 2011. Sie wurde von meinem Schwiegervater zweckmäßig instandgesetzt und war immer ein treuer begleiter. Sie ist ausgestattet mit stärkeren Gabelfedern und einem TRP Federbein (war bereits beim Kauf montiert und entspricht direkt meiner Gewichtsklasse, super). Es sind viele Zubehörteile montiert und sie steht im Allgemeinen sehr gut da. Da wir in letzter Zeit wirklich viel fahren, kommt nun leider der Verschleiß und das Alter des Fahrzeugs zum tragen. Mir hat es dieses Jahr einen Kurbelwellensimmerring zerlegt und sie hat Getriebeöl gezogen. Beim Instandsetzten habe ich direkt den Kupplungskorb gefeilt, da dieser schon kräftig eingelaufen war. Leider hat das Glück nach dieser Reparatur nicht lang gehalten, da die Kopfdichtung über den Jordan gegangen ist. Zu diesem Zeitpunkt stand der Winter kurz vor der Tür, was bei uns bedeutet, dass alle Motorräder zerlegt und instandgesetzt werden (Alle Lager schmieren, Motoren überarbeiten etc). In diesem Zuge habe ich mich entschlossen der Sherco mal eine grundlegende Revision zu gönnen. Sie hat dieses Jahr einen Stundenzähler bekommen und das Getriebeöl fliegt alle 5 Stunden raus, dennoch bin ich mit der Kupplung nicht 100%ig zufrieden, deshalb bekommt sie eine Zubehörkupplung inkl Korb etc. Zusätzlich wird das Fahrwerk mal wieder revidiert und der Motor wird gemacht. Dann kann ich wieder guten Gewissens in die nächsten "Jahre" starten, die sie dann mit kleineren Wartungen gut überstehen sollte.


    Nun zu meinen Fragen:


    Der Motor liegt bereits zerlegt im Keller und ich habe aus dem Teilekatalog sämtliche Dichtungen und Lager rausgesucht. Soweit, sogut. Leider konnte ich bis dato keinerlei Informationen zu Anzugsdrehmomenten, Kurbelwellenspiel oder einem Verfahren zum Messen der Quetschkante für die Fußdichtung finden.
    Grundlegend weist die Kurbelwelle kein Übermäßiges Spiel auf und ist von uns zunächst als gut befunden worden. Aber sicher ist sicher.
    Kolben bekommt sie sowieso einen neuen, der Zylinder weist keine Riefen auf, jedoch haben die Kolbenringe ein wenig durchgelassen (uns ist leider Unbekannt, ob sie schonmal einen Kolben bekommen hat). Verbaut war Kolben "A". Zylinder/Kolbenmaße konnte ich dem technischen Datenblatt entnehmen, respektive dem Teilekatalog.
    Nun bestehen für Kolben/Zylinder verschiedene Optionen:
    1. Zylinder bleibt unverändert, ausser Kanäle bearbeiten und wird mit dem dazu passenden Kolben bestückt
    2. Zylinder wird ein Maß grösser gebohrt, Nikasil beschichtet und mit dem dazu passenden Kolben bestückt
    3. Zylinder wird auf 300ccm aufgebohrt und Nikasil beschichtet und mit einem angefertigtem Kolben bestückt
    4. Zylinder wird auf 300ccm umgerüstet mit passendem Kolben etc (mit original Teilen)


    Zu 4. habe ich leider nur spärliche Informationen. Ich habe gelesen, dass es möglich ist, mir ist jedoch unbekannt, welche Teile benötigt werden, damit das Motorrad am Ende vernünftig läuft (im Bezug auf Steuerzeiten). Zu 3. habe ich bedenken, da der Zylinder meiner Berechnung nach ca auf 80mm gebohrt werden müsste, wodurch nurnoch +-1mm platz zur Kopfdichtung ist und diese übermäßig beansprucht und zum erneuten Dichtungsschaden führen könnte. Den Anreiz für den 300ccm Umbau stellt ein sanfteres Ansprechverhalten dar (ist das wirklich so?).


    Für konstruktiven Input und vor allem mehr technische Daten wäre ich sehr dankbar. Ich hoffe der Post geht so in Ordnung.
    Mfg Chris

  • Hallo Chris und willkommen im Forum, wenn dein Zylinder innen noch gut ausschaut und die Beschichtung in Ordnung ist, würde es bei einem neuen Kolben und neuen Ringen belassen, warum mehr ausgeben wie nötig ! Vielleicht hast du ja ein Händler in der nähe der kann da mal drüber schauen oder auch ausmessen, ein Motorinstandsetzer kann das auch ! Von den Kanälen würde ich die Finger lassen, die Mofatuningzeiten sind vorbei, das braucht das Moped nicht ! Gruß

  • Vielen Dank für deine Antwort; vermessen können wir selbst, das stellt kein Problem dar; mich würde nur die 300ccm Geschichte interessieren; die kosten sind natürlich ein Argument, aber ich mache sowas lieber gleich einmal richtig, als dann doppelt zu bezahlen; man munkelt ja, dass ein neuer Kolben sich eben bei bestehender Beschichtung nicht sauber einschleift und zur Überhitzung neigt; von daher die Überlegung es mittels bohren und neuer Beschichtung auf einen B oder C Kolben passend zu machen

  • also deine 2.9 hat in Wirklichkeit 272ccm mit nem 76mm Kolben , die neuere 300er hat 294 ccm mit 79mm Kolben ! Ich denke die 2.9 hat eigentlich genug Dampf / ob der neue 300 Zylinder passt ?! was passier beim Aufbohren vom alten Zylinder mit den Kanälen ?!

  • Nicht viel; du nimmst ja nur aus der Buchse was raus; danke für die Info mit dem 79er Maß; würde ja im Klartext heißen; man muss nur 1,5mm aufbohren; dann könnte man einen 300er A Kolben mit nem S3 Kopf fahren; also gegen eine 300er Evo wirkt der leistungspunch aus dem Keller halt etwas mager bei der Sherco; dafür wirkt sie finde ich vom Fahrverhalten agiler und deutlich leichter; das ist auch der Grund, warum ich sie behalten werde