Roll out mit der 247

  • Habe heute die Gelegenheit genutzt und die 247 das erste Mal im Gel?nde gefahren. War schon eine Umstellung von einer relativ modernen auf die alte montesa, aber sch?????n. Auf der Erde ist die gute beweglich wie ein teenie, enge Kehren gelangen auf Anhieb, Kraft wie ein Trecker, obwohl das Kettenblatt mit 45 Z?hnen wohl eher f?r die stra?e ausgelegt zu sein scheint, da k?nnen bestimmt noch 8-10 Z?hne mehr Ihren dienst verrichten. Stufen bis 40 cm gelingen mir auch, obwohl das eher kein Kriterium sein wird, da die mir bisher bekannten leichten Spuren im Veteranentrial ohne selbige auskommen.
    ABER:
    Wozu hat Montesa ?berhaupt das ganze Bremsgeraffel an das Mopped dranget?ddelt, wenn zumindest die vordere Trommel Ihren Aufgaben nur z?gerlich bis garnicht nachkommt? Da besteht Handlungsbedarf, wei? noch nicht was ich da tun werde aber so geht das nun, nonstoptrial hin oder her, garnicht.!!! Wenn ich in die Seile greife, hat die Mechanik da vorne f?r Stillstand zu sorgen, ohne Kompromisse.
    Werde mir mal so eine Trommel von innen angucken m?ssen um zu sehen welche Modifikationen m?glich sind.
    Frage:
    Hat ggfs. jemand eine Explosionszeichnung von einer Montesa-Trommelbremse, die er hier mal posten, bzw. verlinken kann? Hat jemand Erfahrung mit der Modifikation einer solchen Bremse? Kann man ggfs auf die S-Nocken Material aufschwei?en damit die Belege bei gleichem Hebelweg weiter auseinandergedr?ckt werden?


    Unterm Strich bleibt aber : Twinshocker machen Lust auf mehr.


    Munter bleiben


    Gru? Hans+++

  • Super, das Du Dich wohl f?hlst auf der Montesa!
    Tja, Thema Bremsen... Grunds?tzlich: In den Twinshockern verbaute Trommelbremsen sind an heutigen Masst?ben gesehen quasi wirkungslos... Ich m?sst Dein Moped mal Bremsen, dann k?nnt ich sagen ob das bei Dir normal ist oder nicht. Was immer hilft, ist anrauhen der Bel?ge, und wenn keine Schmutzrillen drin sind, welche reinfeilen !! ca. 45? !!. Wenn Dein Nocken nicht verschlissen ist, w?rde ich nix aufschweissen, eher nen neuen Nocken drehen ODER erste Wahl ist der Wirtz Kupplunkshebel, der hat 3 Einh?ngepunkte... der k?rzeste ist optimal f?rs Kuppeln und der l?ngste Top f?rs Bremsen. 1a Z?ge setze ich vorraus, da gehen ganz schnell mal 20% - xx% an Kraft verloren, wenn die nicht super laufen!!! Die Bremse auch alle Zeit lang auf machen und den Abrieb mit Spiritus entfernen.
    Wenn ich endgeile Bremsen brauche... dosiert nicht mehr so sauber, hackt aber im Zweifelsfall wie ne Scheibe, dann geb ich etwas Wasser in die Trommel... wirkt Wunder... dann ist aber wirklich Reinigungsdisziplin angesagt!


    Ich komm wohl nach Celle dann k?nnen wir ja mal schauen...



    Pit

  • haro,


    leider ist im Umgang mit Trommelbremsen sehr viel Wissen verlorengegangen!


    Erstens f?r Trial die weichesten Bel?ge nehmen, die man bekommen kann.


    Schau mal, ob bei Euch in der N?he eine Bremsenwerkstatt ist, die haben eventl. noch aus Urzeiten Belagmaterial, das man dann nat?rlich selbst aufnieten mu?!


    Zweitens die Bremse genau kontrollieren. Diese hat normalerweise einen auflaufenden und einen ablaufenden Backen.
    Konstruktionsbedingt durch die Drehrichtung des Nockens kann es sein, dass sich der ablaufende Backen geringf?gig eher anlegt als der auflaufende!


    Lach nicht, ist so!


    Der ablaufende Backen bringt bei weitem nicht die Bremskraft auf wie der sich selbstverst?rkende auflaufende.


    Also ganz vorsichtig am Nocken dort etwas abfeilen, wo dieser gegen den ablaufenden Backen dr?ckt.


    Um das erst einmal zu probieren, mach Dir aus Konservendosenblech einen d?nnen Schuh und schiebe diesen ?ber den Backenkopf des auflaufenden Backens und dann probieren. Wenn dies nicht gen?gt, etwas dickeres Blech oder 2 Lagen Konservendose nehmen.


    Die Bremswirkung d?rfte deutlich besser sein!


    Achte auch darauf, dass bis zum Anliegen der Backen an der Trommel die Nocken nicht zu weit gedreht werden m?ssen, die Bremse l?st sonst schlecht.
    Sollte sich max. 20? drehen lassen, bis die Backen anliegen.


    Kannst Du sehen, wenn Du die Bremse ziehst und am Bremsschl?ssel mit einem Filzschreiber eine Markierung anbringst.


    Wenn Du dann die ausgebaute Ankerplatte in der Hand hast und den Schl?ssel auf die Markierung stellst, siehst Du, wie weit der Nocken gedreht ist!


    Wenn alle Ma?nahmen wie leichtg?ngige Z?ge, gefettete Bremsschl?ssel usw. immer noch eine etwas zu hohe Handkraft ergeben, kann man vom Umfang des Nocken 1 mm und eventl. nach einem Versuch noch 1 mm abnehmen, dann wird die Hebelwirkung etwas besser!


    Aber Vorsicht, Bremse l?st u. U. etwas schlechter!


    Ich gehe mal davon aus, das die Bremstrommel rund und riefenfrei ist.


    Wenn nicht, eine gr??ere Drehbank suchen, wo man am Futter ein Teil des Bettes ausbauen kann.


    Dort das Rad, Voraussetzung einwandfreie Radlager, mit durchgesteckter Achse einspannen.
    Die Achse ins Futter, die Seite, wo die Mutter draufkommt und die eine Aufnahme f?r eine Reitstockspitze hat, in diesen.


    Das Rad kann jetzt von Hand gedreht und mit einem feinem Stahl kann die Trommel vorsichtig ausgedreht werden! Aber wirklich nur ein Hauch!
    Wenn man auf dem Support eine kleine Rundschleifmaschine festmachen kann, kann ma nat?rlich mit dieser die Trommel ausschleifen.


    Ist viel Arbeit, aber alles Tricks aus vergangenen Tagen, um Bremsen leistungsf?hig zu machen!


    Ach ja, vorher noch die Speichen kontrollieren und eventl. Rad zentrieren, denn bei Speichenr?dern kann es passieren, dass unrunde Bremstrommeln von unterschiedlich gespannten Speichen herr?hren!


    Und die Bremsbel?ge vorn etwas anschr?gen und dann noch mit einer guten Flachfeile die Bremsbel?ge ganz vorsichtig anrauhen.


    Wenn man danach einige Bremsungen gemacht hat, Bremse noch mal ausbauen und kontrollieren, ob die Bel?ge auf voller Lange tragen!
    Vermutlich nicht, oder? Dann die blanken Stellen der Bel?ge mit Gef?hl abfeilen und das Ganze nochmal von vorn.
    Wer die Geduld hat, so lange zu feilen, bis die Bel?ge auf voller L?nge tragen, hat sich die gute Bremswirkung redlich verdient und auch die h?chste Bewunderung!


    Racepa

  • Hi haro,


    diesen Bremsschock an alten Spanierinnen haben glaube ich schon viele hinter sich. Aber unter Beachtung der folgenden, meiner Erfahrung nach einzig sinnvollen Punkte, erzeugen auch die "ausreichend" Bremskr?fte.


    1. Bremsenteile auf G?ngigkeit pr?fen, insbesondere den Bremszug. Dabei auch auf die Verlegung achten.
    2. Schmutzrillen in den Bel?gen sind sinnvoll, erh?hen die Bremskraft erstmal aber ?berhaupt nicht sondern vermeiden nur sp?tere Reibwertspr?nge durch vorhandenen Bremsenabrieb.
    3. Spielereien am Bet?tigungsnocken bringen nur etwas, wenn dadurch die M?glichkeit einer h?heren Kraft?bertragung gegeben w?re. Also m?sste ein l?ngerer Hebel her, der bei gegebenen Drehpunkt durch Arbeiten am Nocken aber nur schwerlich zu verwirklichen sein wird.
    4. Wichtig ist eine gute Reibwertpaarung des Belages und der Trommel. Praktisch hei?t das erstmal ein Aufrauhen der vorhanden Bel?ge und s?ubern (Schleifpapier) der Bremstrommel.
    Die Spanier hatten oft die Bremstrommel innen verchromt. Ich hoffe nicht das es bei dir so ist, denn dann ist eine Sch.. Reibwert vorprogrammiert.
    Vielleicht sind auch bessere, passende, Bremsbel?ge zu organisieren, die Bel?ge der Japaner (TY, TL) waren meiner Erfahrung nach "reibhafter".
    4. Zum Beginn einer Bremsung mit einer Trommelbremse steht aufgrund der einseitigen Bet?tigung des Bremsbelages durch einen Nocken nur eine geringe Bremsbelagfl?che und damit bei akzeptabler Bet?tigungskraft nur eine geringe Bremskraft zu Verf?gung. Dies verbessert sich erst durch das Auflaufen der Bremsbel?ge (Selbstverst?rkung der Trommelbremse).
    Zur Verbesserung dieser Situation sind die Bremsbel?ge an der Auflaufseite auf einer L?nge von ca 1 cm mit einer Feile anzufasen. (siehe Bild)
    Diese Ma?nahme wird auf jeden Fall Wirkung zeigen.


    ViVa Montesa und viel Spa? bei der Bastelei, ups

  • WOW!!!


    @ racepa und ups,


    vielen Dank f?r diese ausf?hrlichen Informationen, da kommen jetzt arbeitsreiche N?chte auf mich zu. Ich denke da sind jetzt genug M?glichkeiten die mir bisher nicht in den Sinn kamen, und wenn das Ding dann noch nicht bremst, kommt ne Fahrradbremse dran :D


    Sch?n dass noch nicht alles Wissen ?ber Trommelbremsen verlorengegangen ist.


    Hut ab und Danke f?r die Infos


    Gru? Hans+++

  • Mal nen kurzer Zwischenbericht:


    Z?ge einwandfrei, Bremsmechanik einwandfrei, Belege sind entsprechend gefast aber wohl schon etwas ?lter. Das Bremsbild k?nnte noch etwas besser sein,.
    Aber: Da ich das Montesa-Werk sozusagen vor der Haust?r habe, gibt es in k?rze neue, Wolfgang Helms nach bessere Belege. Bei der Gelegenheit werden wir wohl auch den Wirts- Kupplungshebel testen.


    Das Grinsen wird breiter :D


    Demn?chst mehr


    Gru? Hans+++

  • :rolleyes:Hallo Hans,
    der Unterschied zu den modernen und den Veteranen ist doch klasse, oder????
    Ich habe eine neue 247 erworben--- unbedingt anschauen---- Sahneschnitte.
    Ich hoffe wir k?nnen endlich mal zusammen im Gel?nde ein paar Runden drehen.
    Ich h?tte auf jeden Fall einen riesen Spass dran.
    Volker