Mich ärgert es aber, wenn jemand in diesem Bezug mit dem Begriff "umweltfreundlich" kommt, denn das ist auf keinen Fall ein Argument pro E- Motorrad.
Na ja, was ist denn mit dem Kobalt und den anderen seltenen Erden in den Verbrennungsmotoren bei den Trialern? Das wird natürlich nur von hochbezahlten Erwachsenen unter optimalen Arbeitsbedingungen abgebaut.
Und wie sieht es mit der Umweltvertäglichkeit bei der Wertschöpfungskette der Verbrenner aus. Nehmen wir mal alleine das Erdöl: Erschließung, Förderung, Transport, Veredelung, Transport zur Tanke, Entsorgung ...
70% des in Deutschland benötigten Erdöls wird mit Tankern nach Triest oder Rotterdam gekarrt, wo es dann über Pipelines weiter geht. Das sind genau die Schwerölbetriebenen Kähne, von denen die Diesellobby immer propagiert: Ein solches Schiff mach genauso viel Dreck wie 70.000 Diesel-Pkw. Und dabei gehts nur um den Dreck, den das Ding in die Luft bläst. Was da ins Wasser gelangt, davon spricht niemand.
Auch mit Kobalt und Lithium ist die E-Mobilität heute schon umweltfreundlicher als der Verbrenner, wenn man die Wertschöpfungskette über die gesamte Lebensdauer betrachtet.
Wenn man davon ausgeht, dass der Verbrennungsmotor mittlerweile 140 Jahre Entwicklung auf dem Buckel hat und die E-Mobilität gerade erst losgelegt hat, dann kann man sich vorstellen, dass es nicht lange dauern wird, bis auch diese Totschlagargumente vom Tisch sind. Die meisten von uns werden es noch erleben. Seit Januar dieses Jahres kann man bei SVOLT Energy kobaltfreie Batterien bestellen, seit Mail diesen Jahres werden die ausgeliefert. Ab Ende 2023 werden die im Saarland produziert und müssen nicht mehr mit dem Container hergekarrt werden.
Ich besitze derzeit auch ausschließlich Verbrenner, aber ich sehe keine Argumente, die die E-Mobilität schlechter darstellen wie einen Verbrenner.