Trialveranstaltung

  • bin heute zufällig auf unserem Trialgelände gelandet. Und zufällig lief gerade ein E-Trial. Ich habe mich unter die paar Zuschauer gemischt. Dann fiel mir auf das "Wasserträger" ( Eltern) nur mit Helm in die Sektion durften. Das hat mir gereicht und ich bin wieder abgefahren.

  • Hallo Gerd,


    siehe DMSB-Trial-Relement, 2.2 Helfer:


    "Der Helfer darf sich nicht innerhalb der Sektionsbegrenzung aufhalten, es sei denn, dies wird ihm zu Sicherheit des Fahrers von einem Sportwart ausdrücklich gestattet (Helmtragepflicht)."


    Gruß Reinhard

    Ein Mann sollte in seinem Leben ein Haus bauen, einen Sohn zeugen und (scheiß auf den Baum...) eine Montesa fahren!

  • bin heute zufällig auf unserem Trialgelände gelandet. Und zufällig lief gerade ein E-Trial. Ich habe mich unter die paar Zuschauer gemischt. Dann fiel mir auf das "Wasserträger" ( Eltern) nur mit Helm in die Sektion durften. Das hat mir gereicht und ich bin wieder abgefahren.

    Na ja, Sammy Miller ist seine Wettbewerbe damals mit der Schiebermütze gefahren.
    Neulich habe ich einen Beitrag von ihm gelesen, da hat er einen Helm auf, obwohl er nur für sich trainiert.

    https://www.visordown.com/news…iration-all-motorcyclists

    Es gibt scheinbar Leute, die Schutzausrüstung zu schätzen wissen, auch wenn sie nicht durch Gesetze oder Regelwerke dazu gezwungen werden.
    Ich habe keine Statistiken speziell zu Unfällen bei Trialwettbewerben, grundsätzlich lässt auch aber nachweisen, dass der Helm die Kopfverletzungen bei Unfällen deutlich reduziert hat.

    Wenn jetzt der Wasserträger vom Reglement auch zum Tragen eines Helms verpflichtet wird, dann ist das keine willkürliche Stammtischentscheidung. Es gab halt Unfälle, die dazu geführt haben. Ob nun dem Fahrer das Motorrad auskommt, ob irgendwas losgerissen wird oder ob der Wasserträger beim Auffangen des Motorrads die Stufe runterfällt, die der Fahrer nicht hochgekommen ist - hat sicher jeder schon mal erlebt, der bei Wettbewerben zugeschaut hat oder mitgefahren ist.

    Da geht es um Haftungsfragen.

    Kleines Beispiel: Wer fährt nicht mal mit ein paar Freunden eine kleine Mopped-Tour gemeinsam. So auch mal ein Freund von mir. Als er ankündigte, dass er am Wochenende eine Tour fahren will, fanden sich sofort ein paar weitere, die gerne mitfahren wollten. So sind sie dann zu viert gestartet.
    Bei einem Überholmanöver hat sich der hintere dann verschätzt und einen Unfall verursacht, musste ins Krankenhaus. Dessen Versicherung hat dann erstmal versucht, meinen Freund in Haftung zu nehmen, weil dieser die Tour organisiert hat, indem sie ihn als Veranstalter deklariert haben. Wohlgemerkt. Der Verunfallte hatte angegeben, selbst Schuld am Unfall zu haben.
    Das Verfahren hat knapp ein Jahr gedauert, er wurde freigesprochen. Dennoch ein Jahr Stress, viel Zeit und Geld investiert.
    Seither füllen wir pro forma einen Haftungsverzicht aus, wenn wir gemeinsam unterwegs sind. Im Freundeskreis will niemand, dass einer der Freunde sich wegen einer gemeinsamen Tour verantworten muss.

    Zurück zum Verein: Als Veranstalter kann man Dir halt schlimmstenfalls grobe Fahrlässigkeit vorwerfen, wenn es innerhalb der Sektion zu einem Unfall kommt, der durch das Tragen von Schutzausrüstung zu verhindern gewesen wäre.
    Wenn die Verbände solche Dinge ins Regelwerk aufnehmen, dann sorgt das für die Veranstalter ein Stück weit für Rechtssicherheit.
    Ich als Veranstalter eines Wettbewerbs mache das in meiner Freizeit und ehrenamtlich, ich bekomme keinen Cent dafür, dass ich Zeit und Energie in die Vorbereitung und Durchführung stecke. Wenn nun der Wasserträger in der Sektion einen Helm aufsetzen soll, dann hilft mir das als Veranstalter, dass ich nicht schlimmstenfalls im Falle eines Unfalls noch gerichtlich belangt werde.
    Ist das wirklich zu viel verlangt?
    Ganz ehrlich: Wenn da jemand ein Problem damit hat, dann soll er zu Hause bleiben oder ich veranstalte einfach künftig keine Wettbewerbe mehr. Traurig aber wahr - wegen solcher Diskussionen vermiesen wir uns gegenseitig den Spaß am gemeinsamen Hobby.
    Wer mal über den Tellerrand schaut, der wird feststellen, das zum Beispiel in Japan sogar die Punktrichter einen Helm aufhaben.


    just my 2 cents

    Fred

  • genau, ist der Punktrichter weniger gefährdet ? Oder was ist mit den Zusaucher am Rand der Sektion ?

    Macht weiter so, Sicherheit geht vor !

    Michael S. trug auch einen Helm, was hat es ihm genutzt ? Unfälle passieren, ob mit oder ohne Helm. Ein Grundrisiko besteht immer!

  • genau, ist der Punktrichter weniger gefährdet ? Oder was ist mit den Zusaucher am Rand der Sektion ?

    Macht weiter so, Sicherheit geht vor !

    Michael S. trug auch einen Helm, was hat es ihm genutzt ? Unfälle passieren, ob mit oder ohne Helm. Ein Grundrisiko besteht immer!

    Na ja, ich denke schon, dass der Punktrichter weitaus weniger gefährdet ist als der Helfen. Warum? Weil der Punktrichter in der Regel mehr Abstand zum Fahrer hat und damit ein weiteres Blickfeld.
    Der Helfer ist ja nicht in der Sektion, weil er draußen keinen Platz hat, sondern weil er den Fahrer unterstützt. Er steht also unmittelbar dort, wo der Fahrer vorbei fährt. Wie oft steht er auf der Stufe, hängt an einem Seil im Hang etc.
    Oder er klettert dem Fahrer schnell voraus, von einem Hindernis zum nächsten. Da rutscht man schon mal aus und fällt - schlimmstenfalls halt nicht nur auf den Hosenboden.
    Der Punktrichter steht in der Regel auf einer Position, auf der er die gesamte Sektion im Blick hat und rennt auch nicht durch die Sektion.

    Ich weiß nicht, wen Du mit Michael S. meinst. Aber ja: Ein Helm ist keine Garantie dafür, dass man unverletzt bleibt. Die Statistik zeigt aber, dass der Helm - oder Schutzausrüstung im Allgemeinen - das Verletzungsrisiko deutlich minimiert.
    Schaltest Du im Auto auch alle Sicherheitsmechanismen ab (Airbag, Gurt, ABS ...) nur weil die nicht zu 100% Verletzungen vermeiden können?

    ich war jahrelang im Vorstand und Sportleiter und Organisirator von Trials. Irgendwann wurde mir bewusst das der Vorstand seinen Kopf hinhält. Dann habe ich mich gefragt, wofür ?

    Und Deine Antwort an dich selber war?
    Für nichts?
    Natürlich ist es legitim, so eine Entscheidung zu treffen. Glücklicherweise gibt es aber noch Leute, die Verantwortung für einen Verein und/oder für eine Veranstaltung übernehmen. Denn sonst könnten wir das Forum hier abschalten.
    Wir hatten gestern die 75 Jahr-Feier des MCA. In den 75 Jahren haben viele ihren Kopf für den Verein hingehalten, es gab sogar einen Vorstand, der 8 Jahre lang gegen eine Stadt geklagt und am ende gewonnen hat, sonst könnten wir auf unserem Vereinsgelände nicht mehr trainieren und schon gar keine Veranstaltungen durchführen. 8 Jahre lang Termine mit Anwälten, auf Gericht, Stundenlange Recherchen, etliche Leitz-Ordner voll mit Schriftverkehr, viel Freizeit investiert - für die Anderen!
    Ich bin froh und dankbar, dass der das gemacht hat und auch seine Nachfolger Verantwortung für den Verein übernommen haben. Wenn ich mich als Fahrtleiter, Organisator oder was auch immer engagiere, dann ist das meine Art der Anerkennung.
    Ich bin auch Gast bei anderen Vereinen, nehmen an Wettbewerben teil etc. Da finde ich es nicht mehr als fair, wenn die im Gegenzug auch mal zu uns kommen können.

    Mir ist dabei durchaus bewusst, dass ich dabei ein Stück weit meinen Kopf hinhalte. Wenn es solche Reglements gibt, die die Sicherheit während der Veranstaltung erhöhen, dann muss ich eben genau dafür den Kopf nicht mehr hinhalten. Der Fahrer und sein Helfer unterschreiben bei der Einschreibung, dass sie das Reglement kennen und einhalten, bei der Fahrerbesprechung kann ich auf die Regeln der Verbände hinweisen und spare mir dabei Einzeldiskussionen, weshalb man bei Verein A die Sektion ohne Helm besichtigen darf und bei uns muss der Helm auf dem Kopf sein. Die Diskussionen finden tatsächlich statt. Aber da kann ich einfach auf das Reglement verweisen und das wir als Verbandsmitglied diesen Regeln unterworfen sind.

  • Es gibt immer zwei Seiten.

    Auch ich "durfte" als lizenzierter DMSB-Fahrtleiter und Sportkommissar die ein oder andere Prädikatsveranstaltung begleiten.

    Dabei habe ich mich schon auch das ein oder andere mal gefragt, ob alle Vorgaben von den Schreibtischtätern aus Frankfurt sinnvoll und praxisorientiert sind. Daran hat sich für mich bis heute nichts geändert!

    Fakt ist, dass der Motorsport nun mal immer mehr gegängelt und geächtet wird. Ich schätze mal, dass die Wahrscheinlichkeit, dass einem bei einem Bundesligaspiel zwischen Dortmund und Bayern im Stadion oder sogar als absolut Unbeteiligter in der U-Bahn eine Bierflasche über den Scheitel gezogen wird, wesentlich größer ist, als das ein Wasserträger bei einem Trial ohne Helm verletzt wird. Ich kann mich aber nicht erinnern, dass es angesichts selbst einer Motorsport-Großveranstaltung wie bei einem Happening der Rally-Gruppe-B, einem GP-Rennen und geschweige denn den SSDTjemals irgendwelche Gewalt- und Zerstörungsorgien gab, wie es beim Fußball gang und gäbe ist. Kein politisch Verantwortlicher wird aber jemals auf die Idee kommen, deswegen einen Helm beim Besuch einer solchen angeblichen "Sport"-Veranstaltung vorzuschreiben. Solcherart Brot und Spiele halten schließlich das "blöde" Wahlvolk zusammen..

    Aber es ist, wie es ist. Mir wurde das aber tatsächlich zu blöd.

    Daher bin wirklich sehr dankbar, dass es trotz dieser ganzen unberechtigten Schikanen gegen den Motorsport immer noch "Idioten" wie der Fred gibt, die sich einsetzen, dass der Motorsport nicht ganz tot ist. Meinen Respekt und Anerkennung dafür hast Du jedenfalls! Ich kann aber auch den Mattes verstehen, So ist es mir eigentlich auch zu blöd, an meine alte Sherpa einen "Kettenrad-Eingriffs-Schutz" zu schrauben. Ich hatte in über 40 Jahren noch nie einen Wasserträger und werde auch wohl keinen mehr haben/brauchen. Deswegen braucht sich wegen meiner auch niemand mehr einen Helm aufzusetzen....

    P.S.: Ich denke, dass mit Michael S., Michael Schumacher gemeint war?

  • Bei unserem Frühstart hatte ich jemanden darauf hingewiesen, beim Fahren den Helm aufzusetzen.


    Die d.... Antwort war: ich dachte, das wäre eine Spaßveranstaltung


    Inzwischen müssen auch in der Weißen Spur Rückenprotektoren getragen werden.

    Nur deswegen werde ich niemals diese Spur fahren. :D

  • dass die Wahrscheinlichkeit, dass einem bei einem Bundesligaspiel zwischen Dortmund und Bayern im Stadion oder sogar als absolut Unbeteiligter in der U-Bahn eine Bierflasche über den Scheitel gezogen wird, wesentlich größer ist, als das ein Wasserträger bei einem Trial ohne Helm verletzt wird.

    Na ja, ob ein Fahrer oder sein Wasserträger bei der Hin- oder Rückfahrt einen Helm aufsetzt, ist mir als Veranstalter relativ egal ;)


    Ich hatte in über 40 Jahren noch nie einen Wasserträger und werde auch wohl keinen mehr haben/brauchen. Deswegen braucht sich wegen meiner auch niemand mehr einen Helm aufzusetzen....

    Als Fahrer geht es mir ebenso. Ich werde in meinem Leben kein Leistungslevel mehr erreichen, die einen Helfer in der Sektion voraussetzt. Aber deswegen kann ich mich nicht zum Maß aller Dinge machen - und um das geht es mir hier.
    Ob wir mit dem, was DMSB oder ADAC an Regelwerken heraus gibt einverstanden sind oder nicht, ist bestenfalls eine persönliche Entscheidung. Wenn mein Verein dem ADAC angegliedert ist, dann bedeutet das halt auch, dass ich mich den Regeln des ADAC unterwerfe. Da ist die Helmpflicht eben mit drin.

    Diese Diskussion zum Thema Helmpflicht hat meinem Dunstkreis fast das ganze letzte Jahr beschäftigt. Das ging soweit, dass man sich überlegte, ob man nicht einen Verein oder einen Verband gründet, der die Trialgelände für die Wettbewerbe anmietet und die Veranstaltungen ausrichtet, um damit die Regeln des ADAC zu umgehen.
    Rechtlich geprüft wurde das meines Wissens nicht und da es sich eher um das 'Problem' einzelner handelt, die bei der Besichtigung der Sektion während des Wettbewerbs keinen Helm tragen wollen (also die Fahrer, keine Helfer), wird es wohl auch keine tragfähige Mehrheit dazu geben.

    Es scheint durchaus ein Problem der Älteren Generation zu sein, von der Jungfraktion habe ich solche Diskussionen bisher nie mitbekommen. Für die ist der Helm halt so selbstverständlich wie für die meisten von uns alten, dass ein Mopped knattern und stinken muss ;)

    Von daher hat der Guzzi recht mit seiner Aussage:

    ... je eher man anfängt durchaus sinnvolle Regeln anzuwenden umso weniger Diskussionen wird es später geben, wenn's dann mal richtig "knackig" wird.

    Wenn ich mal ein wenig Zeit habe, dann schaue ich gerne Videos der Weltmeisterschaften an. Einfach, weil es spannend ist, zu sehen, wie sich der Trialsport im Lauf der Jahre verändert hat. Sowohl, was das Material, als auch die Technik angeht. Wenn man sich dabei zum Beispiel die Karriere von Dougie Lampkin anschaut, der ja im Gegensatz zum Beispiel zum Graham Jarvis immer den Vater als Minder dabei hatte, dann stellt man fest, dass der Martin so etwa ab 2002 oder 2003 mit Helm in den Sektionen steht.
    Diese Regeln sind also schon 20 rund 20 Jahre international im Einsatz und keine Erfindung vom DMSB oder ADAC.

    Scheint aber ein riesiges Problem zu sein, wenn wir nach 20 Jahren noch immer über die Sinnhaftigkeit diskutieren ;)

    Fred

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.