Scorpa TY 125 Erfahrung und Austausch (auch Randonne 125/200)

  • Hallo Leute,

    muss jetzt doch mal das Thema aufmachen – es richtet sich an alle TY Besitzer (Hubraum egal) und auch an die ähnliche Randonne- hat ja den gleichen Motor. Mich würden auch die Unterschiede zwischen Gasgas und Scorpa interessieren. Außerdem kann man das Thema so bisl vom „Trialwandern“ abgrenzen.

    Seit letztem Jahr haben wir eine Scorpa TY 125, EZ 2013. Nach ein paar Einstell-Arbeiten bin ich damit sehr zufrieden, springt immer an und läuft sauber. Eigentlich hatte ich die Maschine für den Sohnemann gekauft (13 Jahre alt) der nach seiner TT90 was Größeres gebraucht hat. Die Idee war, dass er damit Trial fahren kann, notfalls auf die Kinder-Cross-Strecke oder auch mal so „bisl rumeiern“ kann -also eine Maschine für alles, bis man weiß, was ihm am meisten Spaß macht. Mittlerweile bin ich selber damit auch öfter unterwegs, weil Straßenzulassung und kleine Kiesgruben in der Umgebung.

    Bin insgesamt von der kleinen Maschine überraschend fasziniert. Alles fühlt sich leicht und spielerisch an. Der Motor mach einen unkaputtbaren Eindruck, läuft trotzdem gesunde 80 Sachen auf der Etappe und im Gelände reicht der zweit auch für ganz langsame Passagen. Mit dem 3-Liter Tank komme ich locker über die 50km Runde.

    Folgende Sachen sind mir allerdings aufgefallen und mich würde interessieren, ob das bei anderen TYs auch so ist:

    • Die Schaltung geht relativ hakelig. Sprich die Gänge rasten erst mit Nachdruck ein, bin aber auch Enduro-Getriebe gewohnt, wo man den Schaltvorgang fast nicht spürt – bei euch auch so?
    • Die Kupplung geht hat einen sehr kurzen Weg, wenig Schleifpunkt – ist das gewollt? Durch die hydraulische Betätigung geht sie zwar unverschämt leicht, lässt sich aber nicht sonderlich sensibel dosieren.
    • Die hintere Bremse ist eher schwach, wurde entlüftet, Beläge sind gut, aber doch etwas stumpf – kann man da mehr erwarten?
    • Der selten genutzte Kickstarter (dank supi zuverlässigem E-Starter) bleibt an der Fußraste hängen – bei anderen auch?

    Habt ihr etwas am Heck geändert? Protektoren? Sonstige Verbesserungen?

    Ich würde mich über einen regen Erfahrungs-Austausch freuen!

    Gruß Crawlers

  • Ja, hoffe auch...

    Vielleicht kann ich das ganze noch anheizen, durch ein Foto:

    Hier meine Heck-Konstruktion:

    Unterhalb des Kotflügels hab ich eine Schleife aus dünnen Stahlrohr gezogen (unsichtbar auf dem Foto) und den Kennzeichenträger so angeschraubt, dass er mit zwei seitlichen Schrauben komplett und schnell demontierbar ist.

    Damit der Winkel vom Kennzeichen stimmt musste ich den Träger mit kleinem Abstand befestigen, der unschöne Spalt wird noch verkleidet und Blinker sind mittlerweile auch dran. Aber was ich bis jetzt so gesehen hab ist die Heck/Kennzeichen/Rücklicht-Kombi bei Trial Motorrädern immer irgendwie eine Herausforderung.

  • Hallo crawlers

    Kurz meine Meinung zur Scorpa Ty 125 F.

    Die Scorpa ist eine robuste bzw.günstige Trial,der Yamaha Motor ist nahezu unverwüstlich.

    Leistungsmäßig würde ich sie etwa mit einer TLR vergleichen.

    Federelemente sind für diese Preisklasse in Ordnung.

    Das Getriebe lässt sich in der Regel sehr gut schalten.

    Einige Dinge die mich etwas gestört haben sind zB.die hohen Fußrasten,der Motoschutz der nach hinten abfällt und das Kaltstartverhalten.

    Motor braucht sehr lange den Choke.

    Gruß Gerhard

    • Die Schaltung geht relativ hakelig. Sprich die Gänge rasten erst mit Nachdruck ein, bin aber auch Enduro-Getriebe gewohnt, wo man den Schaltvorgang fast nicht spürt – bei euch auch so?
    • Die Kupplung geht hat einen sehr kurzen Weg, wenig Schleifpunkt – ist das gewollt? Durch die hydraulische Betätigung geht sie zwar unverschämt leicht, lässt sich aber nicht sonderlich sensibel dosieren.
    • Die hintere Bremse ist eher schwach, wurde entlüftet, Beläge sind gut, aber doch etwas stumpf – kann man da mehr erwarten?
    • Der selten genutzte Kickstarter (dank supi zuverlässigem E-Starter) bleibt an der Fußraste hängen – bei anderen auch?
    • Die Schaltung ist bei unseren (TY & Randonné) unauffällig.
    • Serienmäßig ist eine Seilzugkupplung. Ich empfinde diese nicht aggressiv.
    • Die hintere Bremse ist schwach.
    • Wenn man die Halteschraube der rechten Fußraste fest genug anzieht, kann man die Fußraste so hochklappen, dass sie oben verharrt. Dann kommt auch der Kicker daran vorbei ;)

    Zur Stabilisierung des Hecks habe ich zwei Zeltstangen eingebaut.

    Vorher wurde das Nummernschild beim durchfedern zuweilen vom Reifen "gefressen"

  • Dann ist also der Kontakt zwischen Kickstarter und Fußraste normal.

    Frag mich allerdings wie das bei der älteren Variante ohne E-Starter gelöst wurde.

    Gut zu wissen, dass die hintere Bremse auch normal schwächlich ist.

    Was das Kaltstart-Verhalten angeht kann ich nicht meckern, die TY springt von allen meinen Maschinen am besten an. Die starten zwar alle zuverlässig, aber die TY ist selbst bei Temperaturen um die 0 Grad, sofort da. Choke kann nach wenigen Sekunden zurück genommen werden und sie läuft dann sehr stabil. Aber ich hab ne Zeit hin getüftelt und den Vergaser einige male zerlegt und penibel gereinigt und abgestimmt.

    Weißt du welchen Vergaser du drin hast? Und ist dein Choke auch nur so ein kleiner Hebel, den man hoch drück und dann an der Vergaser-Kante einhängt?

  • Dass meine einen Teikei-Vergaser hat, hab ich mittlerweile auch rausgefunden - also wohl China-Motor (auf dem Seitendeckel steht auch nicht Yamaha drauf).

    Aber mit der Abstimmung bin ich mehr als zufrieden. Nur verbaut ist der Vergaser ziemlich (Leerlaufschraube hinterm Rahmen, usw.) Denke aber das liegt am generellen Platzproblem bei Trial-Maschinen.

    Was die Kupplung angeht, hab ich halt nur den Vergleich zu meinen bisherigen Enduros. Die gehen alle schwerer, aber der Schleifpunkt ist viel länger.

    Kickstarter biegen will ich vermeiden - meine ist verchromt und dann könnte doch was abplatzen, oder?

  • Dass meine einen Teikei-Vergaser hat, hab ich mittlerweile auch rausgefunden - also wohl China-Motor (auf dem Seitendeckel steht auch nicht Yamaha drauf).

    Kickstarter biegen will ich vermeiden - meine ist verchromt und dann könnte doch was abplatzen, oder?

    Alle mit E-Start sind Chinesen.

    Kickstarter biegen brauchst du nicht, wenn du die Befestigungsschraube der Fußraste stärker anziehst.

  • Also der Kickstarter geht bei mir ganz knapp eben nicht mehr vorbei - sind auch andere Fußrasten, waren aber schon drauf wie ich sie gekauft hab.

    Vielleicht bau ich mir was um die Fußraste kurz oben befestigen zu können, eine Gummischlaufe oder so was, wie früher um den Seitenständer zu fixieren. Solang der E-Starter so zuverlässig ist, brauch ich ihn aber eh nicht (war beim Kauf gar nicht montiert).

    Und die Kupplung ist tatsächlich eine Magura.

    Ist erst immer wieder ausgefallen, wenn der Motor richtig warm war, hab dann bisl Flüssigkeit nachgefüllt und gut war.

    Die Bedienung ist schon sehr leicht, nicht mit mir bekannten Seilzugkupplungen zu vergleichen.

    Außerdem sind noch paar andere Dinge verändert. Zum Beispiel ist eine 520er Kette drauf - Übrsetzung erst 9 / 48, jetzt bisl länger auf 10 / 48 geändert. Weiß aber nicht ob es eine O-Ring Kette ist. Trotzdem denke ich hält die bei der Motorleistung ziemlich bis fast ewig.

    ...und ich weiß, sie muss gewaschen werden. Auf der letzten Ausfahrt war der Boden sehr tief...

    Gruß Crawlers

    Edited once, last by crawlers (April 3, 2025 at 8:15 AM).

  • Hallo Leute,

    nach einer kurzen Runde heute stell ich zwei neue Fragen:

    1. die Scorpa ist heute ziemlich schlecht angesprungen, lief im Leerlauf nur mit Choke, vermutlich Leerlaufdüse verstopft. Hatte sie früher öfter weshalb ich Sprit, Kanister, Benzinschlauch etc. getauscht habe, war dann weg. Aber heute wieder... Allerdings nach ca. 2km lief sie ganz normal, also Düse wieder offen - kann woran liegen? Wenn Fremdkörper in der Schwimmerkammer sind geht laut meiner Erfahrung die Verstopfung nicht von alleine weg, oder? Spritrückstände? Schlechter Restsprit im Vergaser???

    2. Thema "Trialreifen" - meine sind jetzt ca. 300km in Betrieb und zeigen schon deutlichen Verschleiß... besonders vorne. Kann mir gut vorstellen, das ist normal, weil sehr weich, aber was fahrt ihr bei Mischbetrieb Gelände/Straße?

    Leider hab ich gesehen, richtige Trial Reifen sind auch recht teuer, ca. 100 Euro das Stück - kennt jemand eine günstigere Quelle oder Alternativen? Muss ja kein Wettberwerbsreifen sein...

    Schon mal danke für eure Tipps und Austausch.

    Viele Grüße Crawlers

  • Ich fahre auf meiner "Straßen TLR" gut abgehangene Trial Reifen, die für den Wettbewerb zu alt geworden sind. Die kannst du teilweise geschenkt bekommen. Die überleben dann meist eine bis zwei unserer Alpentouren.

  • Erstmal danke für den Tipp - hab gesehen, dass es da wirklich ein paar Angebote für neue ältere Trailreifen gibt, denke da werde ich mal zuschlagen. Kommt ja beim Trialwandern nicht auf den absoluten Grip an.

    Was anderes ist mir noch eingefallen: warum fährt man manchmal mit Schlaulosreifen? Kann man damit den Luftdruck weiter absenken? Kenne halt vom Enduro die Reifenhalter...

    Und wenn dann in beiden Reifen schlauchlos, gemischt oder garnicht...?

    Gruß Crawlers

  • Der Maxxis ist Erstausrüstung bei der Freeride und war früher günstig zu bekommen, für Wettkämpfe wegen zu großen Stollenabstand nicht erlaubt, dafür im Matsch unschlagbar, auf glattem Untergrund wie große Steine oder nasse Baumstämme mit Schwächen, aber ein guter Reifen zum Trialwandern…