Moin,
ich habe ein paar Zeilen für die Daheimgebliebenen verfasst:
Sardent 2023
Das Wetter war Donnerstags trocken, ca. 23-25° und aufgrund der Trockenheit sehr staubig. Freitags geschätzt 30°, gefühlt 35° warm, sonnig, staubig, spät abends Regen der bis Samstagvormittag immer wieder fiel. Ab ca. 14:00 Uhr dann wieder stärker. Der Sonntag war zum Glück trocken.
Die ersten 3 Tage durften wir 2 Runden mit 15 Sektionen und nicht 18 wie in den vergangenen Jahren fahren. Am vierten Tag eine Runde mit 15 Sektionen. Bis zum Regen waren die Steine/ Felsen super griffig. Sobald man einen unterm Hinterrad hatte fühlte es sich an wie Schmirgelpapier. Mit einsetzendem Regen war der Griff dahin da zum einen das Moos aufweichte und zum anderen der von den Mopeds aufgetragene, matschige Boden gleitfähig ist. Selbst zu Fuß war es extrem rutschig.
Rundkurs (aufgezeichnet mit der App Komoot)
Erster Tag: 100km Rundkurs mit 2430 Höhenmetern (HM, wobei ich die Meterangabe anzweifele). Wir benötigten dafür 8:33 Std. An drei Sektionen Stau. Das hatten wir in den Jahren zuvor in dieser Form nicht gehabt. Meine 250er Beta hat 6,5 Liter Sprit verbraucht. Das finde ich bei der Zwischenstrecke und den Höhenunterschieden recht sparsam.
Zweiter Tag: 101km mit 2280HM. Unsere Fahrzeit 10:28 Std. An 4 Sektionen Stau und dadurch sehr knappe Zeit. Außerhalb der Ortschaften waren wir sehr schnell unterwegs und hatten am Ende des Tages nur noch 4 Minuten Restzeit. Die Raserei auf den Singletrails finde ich gefährlich. Ich hoffe das die anderen Fahrer in den Ortschaften auch langsam gefahren sind damit sich für die kommenden Veranstaltungen keine Probleme auftun.
Dritter Tag: 107km mit 2140 HM. Fahrzeit 9:13 Std.
Vierter Tag: Keine Aufzeichnung. Ich hatte mein Handy vergessen.
Wegen der vielen Starter und der geschrumpften Zahl an Sektionen gab es große Staus mit noch nicht gekannter Anzahl an Fahrern. Am Ende des zweiten Tages habe ich mich bei Abgabe der Rundenkarte ordentlich beschwert. Und war wohl nicht der einzige. Samstag wurde die Fahrzeit verlängert.
Drum herum
Am ersten Tag habe ich nach 1 km Rundkurs gedacht dass ich die 4 Tage nicht schaffen werde. Große verschlammte Steine mit riesigen Löchern dazwischen erforderten das Moped drüber zu tragen. Solche Abschnitte kosten schon einmal eine Menge Kraft. Ich habe ganz schön geschnauft. Solch ein Abschnitt zu Beginn hat aber den Vorteil das danach alle Fahrer erst einmal ruhiger unterwegs sind J.
Defekte: bei uns am ersten Tag nichts.
Am zweiten gingen die hinteren Bremsbeläge bei meinem Sohn über den Jordan. Er hatte auf einmal zu wenig Spiel im Bremssystem was zum Verglasen der Beläge führte. Trotzdem lieferte er das beste Tagesergebnis in seiner Klasse ab.
Dritter Tag: Bei mir bricht in einer Sektion nach Steinkontakt der hintere Rand der Bundschraube meiner Fußbremshebelbefestigung ab. Mit der Fußspitze muss ich den Bremshebel hoch halten um die Sektion zu Ende fahren zu können. Drei gerettet! Der Bremshebel weist keinerlei Verformung auf. Mit einem Kabelbinder kann ich ihn fixieren und die Runde zu Ende fahren.
Vierter Tag: Auf dem Weg zur ersten Sektion reißt mir beim Beschleunigen aus einer Kurve die Kette was zu einer freundlichen Verneigung führte. Gefühlt habe ich mit dem Schirm des Helmes den vorderen Kotflügel berührt. Dank des Kettenrohres läuft die Kette ruhig ab und wickelt sich nicht ums Ritzel. Ein freundlicher Jäger weist meinem Sohn den kürzesten Weg zurück nach Sardent. Er kommt nach kurzer Zeit mit meiner Ersatzkette zurück und wir können weiter.
Dank der Kette wird der Rucksack noch schwerer. Allerdings haben wir neben einer großen Menge Werkzeug auch Sprit dabei. Mit dem Sprit konnten wir 2 liegen gebliebenen, 1x belgischer und 1x französischer Herkunft, weiter helfen.
Ergebnisse
Elite: Harry Turner kann mit Toby Martin recht gut mithalten und hat zum Schluss nur doppelt so viele Punkte eingefahren.
TR 1: Wenn ich die französisch sprechende Punktrichterin richtig verstanden habe hat es Mr. Jitsie am vierten Tag in einer Sektion mächtig hingehauen. Der herbeigerufene Doktor wollte wohl den Hubschrauber rufen. Keine Ahnung wo der dort mitten im Wald hätte landen können. Den Punktrichter hat es bei der Aktion auch erwischt: Schlüsselbein gebrochen. Aber wegen solch einer Lappalie aufhören? Bis zum Ende des Tages hat er seinen Job erledigt und war auch bei der Siegerehrung anwesend. Mr. Jitsie musste aufgeben. Wenn ich das richtig gesehen habe lag er in der Fahrerkabine seines Transporters. Emma Bristow rückte durch den Ausfall auf den dritten Platz vor.
TR 2 P (Plaisier): Plaisier bedeutet das man in dieser Klasse jeden Tag nur eine Runde fährt. Björn Wisnieski schafft einen hervorragenden zweiten Platz.
TR 3+: Das + steht dafür das diese Klasse 50% der Sektionen TR 3 und 50% TR 2 fährt. 19 Starter. Nach Platz 3 am ersten Tag und jeweils Platz 1 am zweiten und dritten Tag reicht es wegen einer 5 in der Sektion wo es auch Mr. Jitsie erwischt hat, „nur“ für den zweiten Platz im Gesamtklassement für Michael Kregel.
TR 3: 51 Starter in dieser Klasse. Ich wurde von Rang 2 nach der ersten Runde am ersten Tag bis auf Rang 12 am Ende durchgereicht.
TR 3P: 41 Starter. Auf Platz 29 Daniela Bäuml
TR 4+P: 39 Starter. Rolf Fischer auf Platz 6.
TR 4P: 85 Starter! Von solch einer Starterzahl träumt jeder Veranstalter im Nord-Cup. Platz 2 für Uwe Seidel, 6. Uwe Reinkemeier, 21. Rainer Amerpohl, 24. Ralf Bäuml.
Fazit:
Die 4 Tage waren mit den 2 gefahrenen Runden recht anstrengend. Auch weil sie sich über so viele Stunden ziehen. Wir haben nur ganz kurze Pausen (Tanken, Trinken, Banane essen) gemacht und waren auf den 2 Runden trotzdem mindestens 8,5 Stunden im Einsatz. Etwas Kondition schadet also nicht.
Nur selten kann man auf der Zwischenstrecke im Sitzen fahren. Die meiste Zeit ist man stehend unterwegs. Teils erfordert sie einiges Fahrkönnen. Dort wo man für die Holzwirtschaft Kahlschläge gemacht hat liegen sehr viele Äste auf dem Boden und benötigen eine sehr aufmerksame Fahrweise.
Mit nur einer Runde fährt es sich deutlich entspannter. Aber solange mein Körper das noch hergibt – werde ich 2 Runden fahren .