bin heute zufällig auf unserem Trialgelände gelandet. Und zufällig lief gerade ein E-Trial. Ich habe mich unter die paar Zuschauer gemischt. Dann fiel mir auf das "Wasserträger" ( Eltern) nur mit Helm in die Sektion durften. Das hat mir gereicht und ich bin wieder abgefahren.
Na ja, Sammy Miller ist seine Wettbewerbe damals mit der Schiebermütze gefahren.
Neulich habe ich einen Beitrag von ihm gelesen, da hat er einen Helm auf, obwohl er nur für sich trainiert.
https://www.visordown.com/news…iration-all-motorcyclists
Es gibt scheinbar Leute, die Schutzausrüstung zu schätzen wissen, auch wenn sie nicht durch Gesetze oder Regelwerke dazu gezwungen werden.
Ich habe keine Statistiken speziell zu Unfällen bei Trialwettbewerben, grundsätzlich lässt auch aber nachweisen, dass der Helm die Kopfverletzungen bei Unfällen deutlich reduziert hat.
Wenn jetzt der Wasserträger vom Reglement auch zum Tragen eines Helms verpflichtet wird, dann ist das keine willkürliche Stammtischentscheidung. Es gab halt Unfälle, die dazu geführt haben. Ob nun dem Fahrer das Motorrad auskommt, ob irgendwas losgerissen wird oder ob der Wasserträger beim Auffangen des Motorrads die Stufe runterfällt, die der Fahrer nicht hochgekommen ist - hat sicher jeder schon mal erlebt, der bei Wettbewerben zugeschaut hat oder mitgefahren ist.
Da geht es um Haftungsfragen.
Kleines Beispiel: Wer fährt nicht mal mit ein paar Freunden eine kleine Mopped-Tour gemeinsam. So auch mal ein Freund von mir. Als er ankündigte, dass er am Wochenende eine Tour fahren will, fanden sich sofort ein paar weitere, die gerne mitfahren wollten. So sind sie dann zu viert gestartet.
Bei einem Überholmanöver hat sich der hintere dann verschätzt und einen Unfall verursacht, musste ins Krankenhaus. Dessen Versicherung hat dann erstmal versucht, meinen Freund in Haftung zu nehmen, weil dieser die Tour organisiert hat, indem sie ihn als Veranstalter deklariert haben. Wohlgemerkt. Der Verunfallte hatte angegeben, selbst Schuld am Unfall zu haben.
Das Verfahren hat knapp ein Jahr gedauert, er wurde freigesprochen. Dennoch ein Jahr Stress, viel Zeit und Geld investiert.
Seither füllen wir pro forma einen Haftungsverzicht aus, wenn wir gemeinsam unterwegs sind. Im Freundeskreis will niemand, dass einer der Freunde sich wegen einer gemeinsamen Tour verantworten muss.
Zurück zum Verein: Als Veranstalter kann man Dir halt schlimmstenfalls grobe Fahrlässigkeit vorwerfen, wenn es innerhalb der Sektion zu einem Unfall kommt, der durch das Tragen von Schutzausrüstung zu verhindern gewesen wäre.
Wenn die Verbände solche Dinge ins Regelwerk aufnehmen, dann sorgt das für die Veranstalter ein Stück weit für Rechtssicherheit.
Ich als Veranstalter eines Wettbewerbs mache das in meiner Freizeit und ehrenamtlich, ich bekomme keinen Cent dafür, dass ich Zeit und Energie in die Vorbereitung und Durchführung stecke. Wenn nun der Wasserträger in der Sektion einen Helm aufsetzen soll, dann hilft mir das als Veranstalter, dass ich nicht schlimmstenfalls im Falle eines Unfalls noch gerichtlich belangt werde.
Ist das wirklich zu viel verlangt?
Ganz ehrlich: Wenn da jemand ein Problem damit hat, dann soll er zu Hause bleiben oder ich veranstalte einfach künftig keine Wettbewerbe mehr. Traurig aber wahr - wegen solcher Diskussionen vermiesen wir uns gegenseitig den Spaß am gemeinsamen Hobby.
Wer mal über den Tellerrand schaut, der wird feststellen, das zum Beispiel in Japan sogar die Punktrichter einen Helm aufhaben.
just my 2 cents
Fred