So,
nun finde ich endlich die Zeit umEuch die zwei (!) Tl 125S vorzustellen.
Von der ersten habe ich geschrieben, nun will ich sie beschreiben:
Die Honda habe ich letztendlich mit meinem Chef abgeholt und einen Schwung XL-Teile mitbekommen.
Der Vorderbau und Teile des Motors sind von der Enduro, so dass sie auch einen Drehzahlmesser hat.
Leider hat der Vorbesitzer das Steuerkettenritzel um einen halben Zahn verdreht eingebaut und ist damit auch noch gefahren (dazu später noch mehr).
Der Rahmen war an der linken Fussraste gerissen und wurde einmal geschweisst, was das Ko für das Moped mit Straßenzulassung war.
Die Aufnahme des Schaltgestänges am Rahmen war auch verbogen und die Schaltwelle hatte einen Dotz abbekommen.
Weiter sind Enduro-Reifen montiert, weshalb der Kettenschutz nicht mehr passte und die Kette am Reifen schliff.
Der Original-Tank ist auf der Unterseite rostig aber innen metallisch sauber.
Nach dem Entfernen der Aufkleber kam eine gespachtelte Delle zum Vorschein.
Die Elektrik war ohne Worte und mit Kunststoff- Flexrohr und Schrumpfschlauch "geschützt".
Nun hatte ich eine Viertakt- Trialmaschine, die noch angemeldet war (TÜV '13) aber zum Ummelden brauchte ich neuen TÜV.
Also von einem Freund eine Baustellen- Batterie mit 6V bringen lassen und die Elektrik soweit gangbar gemacht, dass alles blinkt, leuchtet und hupt. Eine neue Batterie hätte ich dann zum TÜV eingebaut und zum Abschiessen reicht die billigere Variante.
Dann kam der Zufall zu Hilfe in Form einer TL125S mit neu TÜV.
Also angerufen, einen Termin ausgemacht und das Moped geholt.
Der erste Eindruck hat jedenfalls nicht getäuscht und der TÜV- Prüfer hat ein riesen Vertrauen in den Verkäufer, dass er so etwas tüvt:
- Gabel undicht und verdreht
- Lenkkopflager jenseits von gut und böse
- beide Reifen steinalt
- komplette Elektrik ohne Funktion
- Schwingenlager ausgenudelt und die Schwinge vernudelt.
- Luftfilterung nicht vorhanden
- und alles in rot.
An der roten Maschine war ein Auspuff der SL 125 montiert, den ich nach Frankreich verkauft habe.
Der tiefste Punkt sollte ja das Schraddelblech sein.
Auf jeden Fall hatte sie TÜV und ich habe sie gleich umgemeldet.
Die Schwinge und den Hinterbau habe ich untereinander getauscht und die Übersetzung von 15/60 auf 15/52 geändert, weil der Kettensatz noch gut war. Einen Neuen 15/52 habe ich auch noch in dem Fundus gesichtet.
Die XL- Blinker werde ich erstmal dranlassen, weil ich noch am üben bin und die originalen starr ohne Gummi montiert werden.
Das lässt sich jederzeit ändern.
Die Gabel habe ich ausgerichtet und warte auf die neuen Rohre, um mir eine Gabel ordentlich zu überholen. Öl scheint ja noch drin zu sein.
In dem Zug werde ich auch den silber/orangenen Original-Tank mit der Delle anbauen und einen ordentlichen Lenker.
Auch das rote Schutzblech kommt weg und das Weisse unten hin.
Zündkabel, -Stecker und -Kerze werden bei mir immer obligatorisch gewechselt, da auch sie altern und ich so eine Störungsquelle ausschliessen kann
Nach den ersten 30km habe ich die alte Öl- Schlurze raus und gutes 20W eingefüllt.
Die Steuerkette hatte auch ein bisschen mehr Spannung nötig und der Vergaser sauber eingestellt.
Das neue Kennzeichen war schmierig-schwarz vom Auspuff und es sah so aus, als ob die Honda zwei Takte zu wenig hätte.
Aber da war ja die Geschichte vom halben Zahn des Steuerkettenritzels: da ich den Auspuff der ersten TL nahm, denke ich mal, dass der Motor alles angesaugt hat, was er vor den Kolben bekommen hat und das dann in den Auspuff drückte.
Auf jeden Fall wird es jetzt weniger mit dem Dreck.
Nun habe ich nicht vor das Motorrad zu restaurieren, sondern es darf die Spuren seines Lebens zeigen, wie der Fahrer es auch tut.
Das wichtigste sind mir funktionierende Technik und ein stimmiges Äusseres.
Daran werde ich noch arbeiten, und da man die Macken immer erst im Betrieb feststellt, werde ich es auch entsprechend bewegen.
So, jetzt habe ich doch mehr geschrieben, als es meine Art ist, aber das Thema hat mich von der ersten Vorstellung hier doch ganz schön beschäftigt.
Schöne Feiertage - Joachim