Abgebrochender Gewindeschneider

  • Den Trick habe ich auf YouTube gefunden:


    Voll-Hartmetall Bohrer für Elektronik-Platinen sind relativ günstig und hart genug.
    Erst mit einem Diamant-Schleifer oder Körner eine kleine Fläche auf dem abgebrochenen Bolzen oder Gewindeschneider anbringen und dann mit dem VHM-Bohrer rein bis man ein Loch hat das groß genug ist, um Linksbohrer oder ähnliches anzusetzen.
    Aber Vorsicht: VHM-Bohrer sind so spröde, dass man besser eine Standbohrmaschine mit Schraubstock nimmt.
    Bei Akku- oder Handbohrmaschinen reicht die Drehzahl meist nicht und man sollte ein zwei Bier trinken,damit die Hand ruhig ist.

  • Ich bin ja einer mit der 'Lizenz zum Löten' und habe mich auch schon mit dem Gedanken getragen. Allerings habe ich keinen Bohrer größer 1,5mm, mehr brauche ich in der Elektronik eigentlich nicht. Drehzahl hätte ich bis 25.000 U/min. Mit 1,5mm wäre ich nicht weit gekommen. UNd wenn das Ding dann auch noch abbricht, verschlimmert es das Problem nur weiter.


    Mit Linksausdrehern habe ich bei 'normalen' Schrauben bisher nur schlechte Erfahrungen gemacht, weshalb ich nie auf die Idee gekommen wäre, die zum Ausdrehen eines Gewindeschneiders zu verwenden. In meiner laienhaften Theorie könnte der dafür sorgen, dass der Gewindeschneider dann bei den Spannuten bricht und sich erst recht im Sackloch verkeilt. Wir reden hier von einem M5 Gewindeschneider, der ca. 20mm tief im Sackloch gesteckt hatte. Abgebrochen ist er vermutlich, weil der Vorbesitzer den bis zum Ende des Sacklochs reingedreht hat und nicht aufhören wollte. Ich gehe mal davon aus, dass der unter Spannung dringesteckt hat, weshalb ich ihn mit einer Seegeringzange auch nicht drehen konnte.
    Bei normalen Schrauben hat der Linksausdreher meist dafür gesorgt, dass sich der Schraubenstumpf gedehnt hat und das Teil dann noch schwerer auszudrehen war. Ich arbeite da lieber mit ner Torx-Nuss: Schraube anbohren, gut mit Kriechöl behandeln, dann eine Torx-Nuss reinschlagen und damit den Stumpf ausdrehen. Funktioniert in 95% der Fälle (bei mir) und ich habe auch noch nie eine Torx-Nuss abgebrochen. Beim Gewindeschneider war das keine Option - einerseits hatte ich nichts, mit dem ich ein Loch in passender Größe hätte bohren können, andererseits könnte man da keine Torx-Nuss einschlagen.


    Letztendlich war meine Lösung, den Gewindeschneider mit dem Diamantschleifstift rauszufräsen, die für mich als Laien wohl machbarste Lösung - auch wenn ich jetzt ein größeres Loch und einen Helicoileinsatz in der Achse habe. Auf die Stabilität der Achse hat das m.E. keine Auswirkung, da diese ja in der Gabel geklemmt wird, dann ist noch eine Mutter drüber. Das Loch geht durch den überstehenden Teil der Achse und reicht ca. ein Drittel in die Mutter hinein.


    Trotzdem danke für Deinene Lösungsansatz. Auch wenn das Problem gelöst ist, bin ich für evtl. künftge, ähnliche Probleme an Lösungsmöglichkeiten interessiert. Man sollte immer über den eigenen Horizont hinausschauen, um seine Fähigkeiten zu erweitern.


    Fred