Hallo miteinander,
eigentlich hatte ich erwartet, dass sich in der Corona-Zeit die Bauberichte in diesem Forum häufen - und, dass, wenn wir irgendwann wieder ein Stückweit in den Normalbetrieb gehen, ganz viele neu aufgebaute Pre65- und Twinshock-Schönheiten bei den Veranstaltungen zu sehen sein werden! Vielleicht passiert das ja alles im Verborgenen - hier fehlen mir aber ein wenig die Keller- und Werkstattberichte.
Also, selbst ist der Mann: ich möchte Euch teilhaben lassen an meinem MZ-ES-150-Sammel- und Bauprojekt. Vermutlich wird es bis zum Ergebnis mal wieder etwas Geduld erfordern. Das wird kein Turbo-Projekt wie das von Gerhard:
Vor gut 6 Jahren hatte ich das Thema auch schon mal angeschitten:
MZ im Trialsport ... ein Marken-Thread
Wer sich nun die Frage stellt, warum man ausgerechnet Arbeit in so ein hässliches Entlein, wie die ES (dann auch noch mit Schwinge vorne) steckt: ich mag das Motorrad(chen). Inspiration war Colin Frey´s DOT (siehe Screenshot unten). Außerdem behaupte ich einfach mal, dass die MZ-Langschwinge besser unktioniert, als das störrische Geraffel von DOT und Greeves.
Außerdem: der Martin Dams hat vor Jahren bei irgendwelchen Diskussionen um "gepimpte" Mopeds mal eine Flasche Schnaps ausgelobt für den, der tatsächlich bei einem Trial mit Schwinge startet. Vielleicht erinnert er sich ja noch ...
Nun aber zum Thema: es ist schon erstaunlich, was man beim Dachboden- und Garage Aufräumen (außer Honda-Bausätzen ) so findet: 2 komplette MZ Vorderrad-Schwingabeln, Rahmen, Motorfragment, Naben, Montesa-Hinterrad, TY80-Tank, Lenker, usw., usw. ....
Das ES-150-Projekt spukt mir schon lange im Kopf herum. Nicht mit Umbau auf Telegabel, nicht mit Spezialrahmen, sondern eher orientiert an den MZ Geländesportmodellen, die es tatsächlich ab Werk gegeben hat. Wer jetzt allerdings die reine Pre65-Lehre erwartet, wird vermutlich dennoch enttäuscht sein ...
Das ist der Plan:
- Schwinge vorn um 30 mm verlängern, damit das 21er Vorderrad passt (verkürzt gleichzeitig den Nachlauf auf trialtaugliche Werte!)
- Der Schwingenträger wird mit dem längeren Steuerrohr aus den ES 250/2-Modellen und dem zugehörigen (Lenker-)Klemmkopf versehen, damit ein (geteilter) Rohrlenker verbaut werden kann. Hatten die "G"-Modelle genauso.
- Einen leichten Heckrahmen schweißen und die Schwinge für Trial-Federbeine modifizieren
- Räder: vorne eine original ES-Nabe mit 21-Zoll Alufelge, hinten das Montesa 348-Hinterrad. Bringt Bremse und Kettenrad auf die selbe Seite, schön clean . Naben- und motorseitig muss natürlich noch an der (bisher zu schmalen) Kettenlinie gearbeitet werden.
- Der Rahmen wird vermutlich seines Blechprofils unterhalb des Motors beraubt werden. Eine Dural-Platte wird seine Aufgabe übernehmen (Puristen: weghören!).
- Anpassen der Übesetzung. 10:70 müsste nach meinem Überschlag passen, vielleicht ändere ich auch noch den Primärantrieb - dann kann das Kettenrad kleiner ausfallen.
- Tank: von der TY 80. Passt wie dafür gemacht auf den Rahmenrücken.
- Auspuff: Krümmer aus VA-Rohrbögen geschweißt, Topf entweder eine umgebaute MZ-Zigarre oder eine Alu-Absorptions-Topf. Beides halbhoch auf der linken Seite.
- Ansonsten: das übliche Programm wie Rasten, Kettenspanner, Motor überholen, ...
Selbstgemachte Bilder folgen.
Grüße
Christoph