Hallo, liebe Leute.
Ein neues Jahr beginnt, gute Vorsätze werden gefasst und einen kann ich sogar heute schon umsetzen: Meine Maschine und mich hier im Forum vernünftig vorzustellen, nachdem ich schon Jahrelang immer wieder reingeschaut und dadurch dank Euch erste, interessante Einblicke in diesen Sport gewinnen durfte.
Ich heiße Frank, komme aus Jülich im Rheinland, bin 48 Jahre alt und von Beruf Vermessungstechniker.
Meine Maschine, eine Fantic Trial 200, wurde mir vor gut 10 Jahren von einem Bekannten in ziemlich schlechten Zustand angeboten.
Der Besitzer war ein sehr großer Mensch und zudem vom Gedanken beseelt, die Fantic eher Enduromäßig auf Acker und Feldwegen einzusetzen. Als gelernter Schlosser hatte er dann einfach zwei stabile Flacheisen an die Stoßdämpferaufnahme der Schwinge geschweißt, um sie hinten „höher zu legen“..
War dann ein ziemlicher Akt, dies wieder möglichst unsichtbar rückgängig zu machen.
Die Schaltwelle war an der Nut der Schalthebelklemmung aufgrund eines Sturzes gebrochen, so dass nur noch die Hälfte der Verzahnung übrig war und der Schalthebel nicht mehr hielt.
Die Kupplung rutsche derart durch, dass sich der Motor nicht mal mehr vernünftig ankicken ließ – so was hatte ich noch nie gesehen.
Die Vorderradfelge war krumm und die hintere Bremsankerplatte im Bereich der Abstützung zur Schwinge angebrochen.
Und beim Wechsel des Getriebeöls kam mir eine Wasser-Öl –Emulsion in der Farbe von Latte Macchiato entgegen, was zwar dadurch ziemlich schön italienisch aussah, aber den Gedanken bekräftigte, den Motor besser komplett zu zerlegen.
Auf der Suche nach einer intakten Schaltwelle bin ich dann zwangsläufig (und zum Glück) bei Peter Schwarz gelandet, der mir vorschlug, den Motor selber unter die Lupe zu nehmen, weil es bei den Getriebeteilen je nach Baureihe wohl Unterschiede gäbe.
Daraus geworden ist dann eine komplette Motorrevision mit neuem Kolben, Pleuel, Hubzapfen, Lagern und Simmerringen, neuen Kupplunggsreib- und guten gebrauchten Stahlscheiben, der Schaltwelle natürlich, und das ganze zu einem fairen Preis – vielen Dank noch mal im nachhinein, der Motor kling jetzt sagenhaft gut!
Die montierten Betor-Dämpfer waren ebenfalls nicht mehr zu gebrauchen, als Ersatz gab es aus England NJB-Trix Shocks, wobei ich mir nicht sicher bin, ob das eine gute Wahl war.
Irgenwie quietschen die Dinger wenig vertrauenerweckend beim draufsetzen, na ja.
Ein Kettenkitt sowie ein neuer Vorspanner für die Antriebskette wurden gleich mitbestellt.
Gute Räder einer SWM hatte ich über ebay aus Frankreich bekommen, um dann zu merken, dass die hintere Bremsankerplatte spiegelverkehrt gefertigt ist – die SWM hat die Bremse ja rechts.
Sie passt zwar, Bremst auch ordentlich, aber der Bremsnocken liegt jetzt ein Stück höher.
In Verbindung mit den besagten NJB-Dämpfern, bei denen die Federn weit runter bis zur Stoßdämpferaufnahme reichen, wird es jetzt sehr eng fürs Bremsgestänge.
Abhilfe würde zwar ein kürzerer Hebel schaffen, ich hätte die Sache aber lieber original.
Also: Falls einer noch eine gute Grimeca-Ankerplatte für links übrig hat, bitte melden.
So, ich merke gerade, das wird hier ein ziemlicher Roman, eine Sache hab ich aber noch:
Ich hab zwar während der letzen Jahre (mit langen Pausen) immer wieder an der Fantic geschraubt, bin aber im Grunde noch keinen nennenswerten Meter damit gefahren.
Das soll sich jetzt aber –und das ist der zweite Vorsatz- ändern.
Gressenich ist nicht weit, ich hab mir das schöne Gelände vor zwei, drei Jahren auch schon angeschaut und sogar mit jemanden vom Verein gesprochen.
Kurz drauf ging es bei mir aber privat ein wenig „drunter und drüber“, so dass der Start meiner „Veteranen-Trial Karriere“ erstmal verschoben werden musste.
Und den Namen des netten Vereinsmenschen hab ich leider zwischenzeitlich wieder vergessen…
Bin jetzt aber wieder in ruhigen Fahrwassern, motiviert, und falls sich jemand aus dem Umfeld des Clubs findet, der Lust hat mir die Schwellenangst zu nehmen und einen absolut blutigem, angealterten Anfänger da die Tür zu öffnen oder sogar anfangs ein wenig ans Händchen zu nehmen, wäre ich dafür sehr dankbar.
Jetzt aber erst mal Schluss hier, ich wünsche allen einen angenehmen Jahreswechsel.
Vielen Dank für die Geduld beim Lesen, viele Grüße, Frank