Bleiersatz bei 2-Takt-Veteranen

  • Bleizusätze dienten der Schmierung und "Polsterung" ungehärteter oder in Grauguss direkt geschnittener Ventilsitze.
    Der Zusatz von Bleitetraethyl erhöhte die Klopffestigkeit von Benzin.


    Die nach Abschaffung von bleihaltigem Benzin erhältlichen Zusätze waren nur für die Schmierung älterer ungehärteter Ventilsitze - ohne die Klopffestigkeit zu erhöhen.

  • Zitat

    Original von AlphaAlpha
    iiiiiihm was liest man da für Antworten?


    Fakt ist doch, dass Blei im Kraftstoff NUR für das Dichtkriegen der Ventlsitze in älteren Viertaktern beigemischt wurde. Bei Zweitaktern - die ja keine Ventile besitzen - wird Blei nicht benötigt. Im Gegenteil, Blei bei Zweitaktern begünstigt die Brückenbildung bei der Zündkerze enorm und ist daher Kontraproduktiv!
    Außerdem belastet Blei die Umwelt, daher wurde es ja auch dem Kraftstoff nicht mehr zugesetzt.


    Aber es könnte sein, dass ich das alles falsch sehe......


    Servus,
    das sehe ich auch so. Meine Zweitaktmopeds im Alter zwischen 5 und 45 Jahren kriegen nur unverbleiten Sprit. Kerzenprobleme?- nur bei abgesoffenem Motor-
    Blei macht beim Zweitakter nur unangenehme Ablagerungen.
    Gruß Markus

  • Zitat

    Original von schraubenfuchs
    Ich habe die Erfahrung gemacht das Bleizusatz bei Problemmotorr?dern hilft.Was f?r Sprit f?hrst du denn?Ich kann dir folgendes Empfehlen :Superplus mit Bleizusatz.Probiers doch einfach mal aus,es funktioniert.


    shell optimax und octane booster von ipone .....gibst bei kivo


    da wurde ich gehöllfen!!!!!!!!!!!

  • Zitat

    Original von AlphaAlphaAber es könnte sein, dass ich das alles falsch sehe......


    bleitetraethyl wurde vorrangig dem kraftstoff als billiger zusatz zur erhöhung der oktanzahl beigemischt, das die ventilstze wahscheinlich länger hielten war nur ein nebeneffekt.
    zu der ventilsitzschmierung hab ich nie zuverlässige studien gesehen und selber habe ich bei meinen fahrzeugen nach der bleifrei einführung keine ersatzstoffe verwendet, trotz hersteller empfehlung, und auch keine negativen erscheinungen feststellen können.
    die gummikuh von meinem vater wurde auch nicht auf bleifrei umgerüstet, das wird ja auch überall angeraten bei den modellen, und läuft auch immer noch problemlos.


    brückenbildung an der kerze kenne ich nur durch nicht- oder schlecht gefilterte ansaugluft.

  • Meine 2¢:
    Die Klopffestigkeit eines Kraftstoffs wird in genormten Prüfmotoren ermittelt, und gilt deshalb eigentlich nicht für jede Motorenbauart oder Betriebsbedingung, speziell im Zweitakter sind die Klopfursachen nicht undbedingt die Gleichen wie beim Viertakter. Auch in Flugmotoren haben die Prüfmotor-Oktanzahlen nicht unter allen Bedingungen gepasst, weshalb es da schon im 2.WK. spezielle Oktanzahlen für den Magerbetrieb, und für aufgeladene Betriebszustände gab.
    Viele Probleme, die Zweitakter nach der Umstellung auf Bleifrei bekamen, sind wohl mehr auf diese, für die Verbrennung im Zweitakter dann nicht mehr passenden Oktanzahlverhältnisse zurückzuführen, und nicht auf das Bleitetraethyl an sich.
    Bleiersatz hat nicht notwendigerweise die gleichen chemischen Funktionen wie TEL (TetraEthylLead), funktioniert aber scheinbar besonders bei Zweitaktern und älteren 2Ventil-Viertaktern klopfbremsend. In den diversen Bleiersatz-Mitteln sind oft noch Alkohole enthalten, die den Zündbereich verbreitern. Besondes bei abgesoffenen Kerzen kann das erheblich helfen, denn meistens fehlt ja nur ganz wenig zur Zündung.


    Probleme mit Zündkerzen an älteren Mopetten haben sich bei mir bisher immer als alternde Zündanlagen herausgestellt. Nicht nur Hochspannungsverluste, sondern auch ein "schleichender" Hochspannungsanstieg, der an einer angerußten Kerze den Funken verhindert, was speziell für Unterbrecherzündungen eigentlich immer stimmte. Frischer Kerzenstecker, Kondensator und Unterbrecher, und gelegentlich auch eine frische Zündspule haben diese Probleme beseitigt. Besondere Unempfindlichkeit auf Gemischeinstellungen (zu fett/zu mager) brachten Umrüstungen auf CDI-Zündanlagen, die einen sehr steilen Spannungsanstieg an den Kerzenelektroden bringen.


    Dazu kommt noch, dass bei alten Vergasern die Düsen durch Korrosion oder chemische Abtragung größer werden. Ein probeweises Verkleinern der Chokedüse ist sicherlich kein Schaden.
    Probeweise würd ich mich auch trauen, eine um eine Nummer heissere Kerze zu probieren, besonders wenn von einem anderen Hersteller umgeschlüsselt wurde. Die Umschlüsselungen stimmen auch nicht notwendigerweise für jeden Motor.


    Gruß
    Hans