Gas Gas Randonne für Anfänger?

  • Hi Leute,


    ich bin 19 Jahre alt, habe bisher ein wenig Erfahrung mit Mopeds und fast keine im Gelände. Jetzt will ich mit Trial anfangen, möchte aber eine Maschine mit Straßenzulassung. Ich will mit ihr auch "Enduro-Wandern" und mal auf der Straße fahren können (z.B. zum Trial-Gelände, was nicht weit von mir weg ist) Mit meinen Anforderungen bin ich dann relativ schnell bei der Randonne gelandet.


    Bevor ich mich aber entscheide, muss ich noch ein paar Dinge Wissen. An erster Stelle kommt natürlich die Frage, was mit diesem Motorrad Trial-mäßig möglich ist. Würde ich schnell ein "richtiges" Trial-Bike wollen, oder macht das am Anfang noch gar keinen großen Unterschied?
    Und wie groß ist der Unterschied z.B. zu einer TXT 125?


    Außerdem ist da natürlich noch die Frage, welches BJ, neu oder gebraucht, Wiederverkaufswert etc, aber das ist erstmal nicht so wichtig.

  • Servus,
    ich denke das Beste ist's, wenn Du eine Randonne und eine TXT im direkten Vergleich "erfahren" kannst. Trial technisch ist die Randonne sicher nicht einfach (für einen Anfänger) zu fahren und in der "Straßenversion" auch nicht wirklich gut geeignet. Die Straßenübersetzung im Gelände ist zu lang, bzw. die" kurze" für den Straßenverkehr eine Quälerei (für beide). Fahre selbst als Wassertäger eine Randonne, aber ziemlich abgespeckt und kurz übersetzt. Dafür reicht's aus und macht auch Spaß. :thumbup:


    VG

  • Danke für die Antwort! Ich hab das schon so befürchtet, und ist ja eigentlich auch logisch. :D


    Ich denke dann wirds wohl doch eine TXT 125 - oder ist eine 2T eher zu empfehlen? Neben Beta und Sherco gibts bei den 125ern ja keine wirklichen Alternativen?


    Und was für mich ganz wichtig ist: Kann ich da einfach für eine gebrauchte das Homolgationskit nachrüsten und dann zulassen?


    Vom Budget her kommt für mich nur gebraucht in Frage, da ich nicht mehr als 2500 € ausgeben wollte - 3000 € ist dann schon sehr schmerzhaft. Aber auf der anderen Seite muss die Substanz stimmen, da ich (noch) kein bisschen Schrauben kann.


    Die Angebote, die ich bis jetzt auf mobile/ebay gefunden habe, sehen entweder heruntergerockt aus oder stehen ein paar 100 km zu weit weg zum anschauen - abgesehen würde ich da eh nicht viel sehen. :D Wie gehe ich als Laie bei einem Gebrauchtkauf am besten vor?

  • Bei deinem Budget bist du im Zeitraum um 2008, wichtig ist dann ein guter Pflegezustand ohne Reparaturstau, ein vorhandener Brief mit erfolgter Erstzulassung, die meisten Trialer werden nur im Gelände bewegt, da gehen TÜV Kit und Papiere schon mal verloren oder werden gar nicht mitgekauft....


    Marke ist eigentlich egal ob nun BETA, GASGAS oder Sherco, da du kein geübter Schrauber bist, wäre ein passender Händler in greifbarer Nähe praktisch....


    Muss es unbedingt eine 125er sein ? Langt alle Mal zum Anfang, aber eine gute 250er bekommt man vielleicht leichter....
    ( Führerschein von A1 auf A2 aufstocken geht seit diesem Jahr auch relativ einfach )
    Mit dem gleichen 125er Viertaktmotor wie die Randonne gibt es noch die Scorpa, wird auch von einigen Trialschulen eingesetzt, wird gebraucht aber selten angeboten


    Zum Thema Trialer und Straßenverkehr findest du mit der Suchfunktion einiges, zusammenfassend kann man sagen, auf der Straße hat so was nichts zu suchen, mit Alibilampe auf irgendwelchen südeuropäischen Gebirgsstraßen ok, aber nicht in Deutschland und zum Trialgelände am Besten Huckepack auf Anhänger o.ä. , dann kann man auch Sprit, Werkzeug und Verpflegung mitnehmen und falls doch mal was kaputt geht, muss man nicht nach Hause schieben....

  • Muss die schon mal zugelassen gewesen sein, damit ich sie anmelden kann?
    Oder kann ich das Homologationskit beim Händler nachrüsten lassen?


    Und 250er wäre mir zu stark am Anfang, auch weil ich so gut wie keine Vorerfahrung mit Motorrädern habe.


    Und wofür lässt man das Motorrad denn zu, wenn man damit nicht auf der Straße fahren kann? Es geht mir ja einfach nur darum, zu dem platz zu kommen wo ich fahre.

  • Hi,
    meines Wissens nach muß das Moped schon zugelassen gewesen sein, sonst wirst Du keine TÜV-Abnahme (Abgase usw.) mehr bekommen. Die Zulassung ist hauptsächlich für "größere" Wettbewerbe wichtig, wenn mal über öffentliche Straßen gefahren wird(versicherungstechnisch).
    Ansonsten kann ich mich den Worten von Trialsprotte nur anschließen: 125er werden von den Jungs und Mädels ganz heftig im Wettbewerb gefahren, bis hin zur 2er Spur. Da werden die schon gequält und kriegen ganz schön auf die Omme.
    Stell Dir vor, du fährst zu deinem Gelände und dort wirfst das Moped beim Trialen weg und dabei bricht der Lenker. Soll ja zuweilen vorkommen.
    Dann stellt sich die Frage, wie man das "waidwunde" Teil wieder nach Hause, oder gleich zum Händler bringt? ?(
    VG

  • Die gebrauchten 125er wurden tendentiell also mehr getreten als die mit größerem Hubraum?
    Aber für Anfänger sollen 125er ja trotzdem besser sein, gerade um die Technik richtig zu lernen. Und auch mit dem Budget wirds bei einer 250er schon eng..


    Soll ich vielleicht mal ein paar Links von Motorrädern reinstellen?

  • Hi,
    ja, grob betrachtet werden halt mehr 125 im Wettbewerb (Kids) gefahren, wobei sich die Regelung der Hubraumgrößen geändert hat und man in der 2er Spur jetzt hubraumoffen fahren kann. Bei den größeren Hubräumen kann man vielleicht eher ein "Hobby-Fahrzeug" finden. Aber generell sollte man hinterfragen, was mit dem Fahrzeug gefahren wurde. Es stimmt schon, dass zum lernen eine 125er gut ist, weil man mit viel ccm auch ganz schnell überfordert ist!! Ob das mit den Links hilfreich ist, weiß ich nicht. Am besten ist anschauen und Probefahren und das mit einem "alten Hasen", der vor Ort die Sache beurteilen kann.
    VG

  • Ich hab mich jetzt zum Thema welcher Hubraum noch ein wenig informiert, und werde auf jeden Fall eine 125er nehmen.
    Das Problem ist nur, dass alle 125er (beta, sherco, gasgas) in meinem Budget mehr oder weniger Intensiv in Wettbewerben genutzt wurden, bis auf eine Beta evo 125. Die steht allerdings 500 km weit weg von mir (Wiesbaden). Besteht die Möglichkeit, dass sich jemand aus dem Forum für ein wenig Geld mal ansieht? http://suchen.mobile.de/motorr…iveFeatures=EXPORT&noec=1


    Oder könnte ich ein paar Tipps haben, auf was ich bei der Suche achten soll?

  • Ich würde mal behaupten, dass sehr viele der neu gekauften Motorräder im Wettbewerb landen unabhängig vom Hubraum.
    Viele Hobbyfahrer kaufen Gebrauchte und ob die dann besser gewartet oder gefahren werden als ein Wettbewerbsgerät?

  • Die Schroth-Angebote habe ich auch schon gesehen, nur macht es mich ein wenig stutzig, dass fast die gesamte "Verkleidung" gewechselt wurde und lauter neue Protektoren montiert wurden. Außerdem wäre der Händler viel zu weit weg für Gewährleistungsfälle oder Ähnliches. Oder kann ich wegen sowas auch zu einem Händler bei mir in der Nähe gehen?


    Diese hier wurde wenig gefahren und rumgeworfen, wie es mit der Pflege aussieht steht wiederum auf einem anderen Blatt. Dennoch halte ich sie für das beste Angebot, was ich bis jetzt gesehen habe:
    http://suchen.mobile.de/motorr…iveFeatures=EXPORT&noec=1
    Gibt es eine Möglichkeit, die von jemand anderem vor Ort ansehen zu lassen?

  • also rein vom optischen zustand würde ich an deiner stelle eher beim schroth angebot zuschlagen.
    thomas schroth (der besitzer von schroth motorräder) macht es generell so, dass wenn er gebrauchte motorräder in zahlung nimmt, neue plastikteile und aufkleber auf das moped kommen. das soll nicht über irgendwas hinwegtäuschen, sondern den wiederverkaufswert des mopeds steigern. sieht ja auch viel sauberer aus. ich weiß das so genau, weil ich bei ihm auch schon ein motorrad in zahlung gegeben und ein anderes gekauft habe und er über 3 jahre mein sponsor war.


    um aber genau zu erfahren wie die mopeds vom technischen zustand sind, musst du unbedingt hin fahren und sie beide anschauen und testfahren.


    gruß andré

  • Hallo Canard,


    die Randonne sieht cool aus. Die wollte ich auch. Letztendlich mußt Du aber mit einem Bike gut klarkommen und bei artgerechter Haltung (Endurowandern) ist dann im wahrsten Sinne des Wortes bald der Lack ab. Aussehen ist also nicht alles. Robuste Plasteteile, flexible Blinker, Kabel geschützt verlegt, usw.


    Wenn Du eine ab Werk straßenzugelassene kaufen kannst, tu es! Spätere Einzelabnahme usw. wird immens teuer! Soweit ich weiß, sind die Randonne und die Scorpa momentan die einzigen, die das wirklich bieten. Beide sind auch vom Gewicht her ok. Nicht unwichtig: robuste und simple Motoren, bei denen es kaum mal was zu schrauben gibt. Meine Grundregel beim Fahren in der Pampa: Was nicht dran ist, kann auch nicht kaputt gehen. Von der Scorpa kann ich in 5 Minuten Kennzeichen und Sitzbank abbauen und dann ist die Geometrie absolut trialmäßig.


    Fehlende Leistung ist als Anfänger nicht Dein Thema. Eine 125er sollte ausreichen. Es kommt im Amateurbereich sowieso zu 95% auf den Fahrer an. Setzt Du einen Profi auf eine Scorpa oder Randonne, fährt der damit Kringel um die ambitionierten Amateure mit TXT & Co. Es gibt auf UTube Videos aus Japan. Dort ist die kleine Scorpa sehr populär und wird auch im Wettbewerb eingesetzt. Unglaublich, was die mit dem Teil alles fahren!


    2Takter würde ich persönlich nur in Betracht ziehen, wenn ich Wettbewerbe fahren will und jedes Gramm weniger Gewicht zählt. Dabei natürlich immer Fahrer und Bike zusammen ;).


    Wie Du an meinem Profilbild siehst, fahre ich Scorpa, allerdings mit dem 163ccm Motor. Ich hatte nocht nie zuwenig Leistung aber dafür schon jede Menge Spaß und - wichtig - noch nie ein so sicheres Gefühl beim Fahren. Fahrzeugbeherrschung hat im Gelände eine andere Bedeutung als auf der Straße. Meiner Meinung nach sind die meisten KTM Fahrer hinterher nicht vom Fahren k.o. sondern vom Ringkampf mit ihren überpowerten Bikes.


    Zum Schluß noch folgendes: Nix überstürzen! Nicht ohne Probefahrt im Gelände kaufen. Die Runde auf dem Parkplatz beim Händler ist nicht aussagekräftig.


    Viel Spaß!

  • Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!
    Die Randonne hatte ich eigentlich ausgeschlossen, weil sie Trial-mäßig vor allem für Anfänger schwer zu fahren sein soll. Sie ist auch nochmal ein paar Kilo schwerer als die Scorpa, die wiederum nicht in Frage kommt wegen fehlenden Händlern.


    Wegen der Straßenzulassung hab ich einen Händler angerufen, und der hat gesagt, wenn Papiere vorhanden sind, kann man das Bike zulassen. Muss natürlich Euro 3 haben, aber zur Not könnte ich auch das Homologationskit nachkaufen. Ich muss ja dann nicht gedrosselt rumfahren :D
    Wegen der Leistung kommt für mich ohnehin nur eine 125er in Frage, möchte ja auch Fahrtechnisch was lernen.


    Ich wollte mir jetzt eine Beta EVO 125 kaufen (wegen passenden Angebots), allerdings bin ich mir nicht sicher, ob sie wirklich meinem Anforderungsprofil entspricht.
    Sie soll nämlich zum klassischen Sektionstrial geeignet sein, aber auch für kleinere "Trialwanderungen". Da man ja ein Longrangekit nachrüsten kann, glaube ich dass das prinzipiell passen würde? Ist halt etwas lauter. Und mich würde auch eure Meinung interessieren, ob die Beta zu mir passen würde.


    Außerdem wollte ich noch kurz nachfragen, auf was ich bei der Besichtigung achten soll.
    Meine bisherige Checkliste:
    1. Rahmen auf Risse überprüfen: im Bereich der Fußrasten, Motorhalterung, Lenkkopf, vorderer Rahmenzug, Schwingen- und Umlenkungsaufnahme. evtl Bodenplatte abnehmen. Wie gehe ich da am besten vor?
    2. Räder und Speichen (Spannung)
    3. Rad-,Schwingen- und Umlenkungslager
    4. Dämpfer überprüfen (nur wie? weiß ja nicht wie sie eigentlich sein sollen :)) auf jeden Fall Gabelsimmeringe
    5. Getriebe und Motor


    Einiges habe ich sicher vergessen, freue mich also über Tipps ;)

  • Stell Dich darauf ein, daß Du dir zuerst ein vernunftdurchtriebenes Moped mit Straßenzulassung und ausreichender Leistung kaufst, um dann mit Gleichgesinnten Trial zu fahren, die ersten Fortschritte zu machen, und dabei - unvermeidlich - auch die Mopeds Deiner Kumpanen antestest.
    Dann kommt (hoffentlich mit 19 Jahren) die Emotion hinzu, und Du merkst, daß Vernunft nicht alles ist, und die anderen Mopeds viel, viel geiler sind.
    Also gib bei Deiner vernunftorientierten Erstanschaffung nicht zu viel Geld aus, sondern kalklulier' früher oder später auch den Umstieg auf ein unvernünftiges Moped mit ein.

  • Hallo Canard,


    wenn Du wirklich einen reinen Wettbewerbstrialer legal auf die Straße bringen willst, schau Dir vorher alle Kosten an!


    Longrange-Kit =? €
    Zulassungskit =? € (E-Anlage, beleuchteter Tacho, Krümmer mit Kat, Sitzbank)
    Einzelabnahme TÜV =? €


    Das könnten zusammen 1.500 € werden und Deinen Rahmen deutlich sprengen. Da kann man rein geldmäßig auch schon über Hängerkupplung und Hänger am Auto nachdenken...


    Was Vernunft angeht: Motorradfahren hat sehr viel mit Emotionen zu tun. Mein erstes Bike war ein Vernunftbike (Straßenmaschine), mit dem ich früher oder später in die Pampa gefahren bin. Nach 1 km Pampa war klar, daß es falsch war, auf die Vernunft zu hören.


    Wenn momentan kaum sinnvolle Bikes angeboten werden, wart's ab oder gib eine Suchanzeige auf! Lieber 1-2 Monate warten, als 1-2 Jahre ärgern.


    Der nächste Scorpa-Händler sitzt 350 km südlich von mir. Na und? Teile bestelle ich telefonisch und den Yamaha-Motor kann jede Yamaha-Werkstatt in der Nähe machen. War übrigens eins meiner Kriterien ...


    Gruß,
    der Aufsteiger