Fantic 240 Rahmenmaterial

  • Habe eines der Versteifungsbleche vom Steuerkopf einer Materialüberprüfung unterziehen lassen, damit es bei Schweißarbeiten und Zusatzblechen keine offenen Fragen gibt.
    Die Spektralanalyse hat folgendes ergeben:
    Das Material dieses Versteifungsbleches ist ein S235JRG2.
    Für uns älteren hier im Forum ein ST37.
    Schweißen kann man so was mit einem Schutzgas Schweißdraht SG3 bzw. Böhler Union K56.
    Zusatzinformation:
    Die Materialspeziallisten waren erstaunt und haben das gleich zweimal geprüft, da ich von einem Cromo Stahl ausgegangen bin.
    baumi

  • Moin Baumi,
    mir hat mal jemand gesteckt das die Rohre der frühen Montesas die gleiche Qualität aufwiesen wie die in Deutschland Anfang der 60er verwendeten Heizungsrohre (die aus "Eisen"). Und sie ließen sich auch genausogut biegen :D
    Da überrascht mich ST37 nicht wirklich...

  • Zitat

    Original von seniorhanseat
    ---ST37 scheint mir für die Ansprüche richtig zu sein. Wieso bist Du von CROMO ausgegangen?


    naja, für den anspruch einen leichten und stabilen rahmen zu haben ist das material zu minderwertig.
    ist dann auch kein wunder wenn die der belastung nicht standhalten.

  • ---ja, hätte das mit dem "Anspruch" in Klammern setzen oder weglassen sollen. Ich meine eigentlich, daß ST37 nach den damaligen Ansprüchen an preiserträgliche Serienproduktion original verbaut worden ist.:) ?

  • S235JRG2 is RSt 37-2 nach alter Norm,Werkstoffnummer: 1.0038,
    die ist immerhin noch gleich geblieben!


    Dass für einfache Versteifungsblechen nur "normaler Baustahl"
    genommen wird ist schon OK, bei der Fantik sind die Versteifunges-
    bleche am Lenkkopf doch geprägt oder?
    Also dann kaltverformt, das bringt zusätzliche Steifigkeit und zum Prägen
    der Bleche darf das Material etwas weicher sein sonst sind die
    Formen schneller abnutzen, (wenn die Bleche geprägt sind, ...).


    Die Rohre können dann schon wieder aus besseren Material sein.
    Wenn es nur Baustahl wäre dann müssten die Bleche wenn metallisch
    blank nach wenigen Tagen auch in der Werkstatt ganz leicht Rost ansetzen,
    bei den "Cromo"- Blechen und Rohren dauert das erheblich länger.


    Guter Test auf die Schnelle ist auch ein Test mi einem billigen Metallsägeblatt,
    bei Baustahl geht das Spanen recht leicht bei "Cromo" passiert fast nix.

  • Da wär ich mir nicht so sicher, schwarz-weiss Verbindungen sind nicht unüblich.


    Ein Versteifungsblech, ist wie der Name schon sagt ein Blech zur Versteifung einer Konstruktion, es sichert die Verbindung der tragenden Rohre zum Steuerkopf, durch die Verbindung des Oberrohrs mit dem Unterrohr über die Versteifungsbleche wird vor dem Steuerkopf aus den beiden Rohren "quasi" ein Profil, und nimmt daher i.d.R statisch gesehen in erster Linie "nur" Schubkräfte in Blechrichtung auf. (Vergleichbar einem Doppel-T Träger wo die Flansche die Hauptlasten aufnehmen während der Steg diese "nur" auseinander hält).


    Ich würd sicherheitshalber noch mal schauen aus was die Rohre sind, alternativ kann man gleich eine Elektrode für Schwarz-Weiss Verbindungen nehmen die sind ebenfalls zum Verschweissen von den meisten austinistischen Cromo- Stählen bzw. geeignet.


    Zudem ist nicht jeder Werkstoff in jeder Profil bzw. Blechart erhältlich.

  • Auf Grund meines an einigen Stellen gerissenen 349er Rahmens, schließe ich also auch in dem Fall auf ST37. Er wurde damals mit Schalen und Knotenblechen repariert. Autogen geschweißt.


    Gruß, Yanaki

    Der Eigentumssatz: Wenn du etwas weg wirfst, benötigst du es im Moment da es für immer weg ist!

  • Zitat

    Original von P-Schrauber
    schwarz-weiss Verbindungen sind nicht unüblich.


    ja, heutzutage wo in der grosserie bei den kosten auf viele stellen hinter dem komma gerechnet wird.
    das ändert aber nichts an der tatsache das dort dann eine vergleichsweise minderwertige verbindung entsteht.
    im übrigen kann man davon ausgehen das bei motorradrahmen nur eine materialsorte verwendet wird und das knotenbleche nicht nur auf schub beansprucht werden sieht man ja auch bei denen die gerissen sind.

  • Zitat

    Original von b-joe


    ja, heutzutage wo in der grosserie bei den kosten auf viele stellen hinter dem komma gerechnet wird.
    das ändert aber nichts an der tatsache das dort dann eine vergleichsweise minderwertige verbindung entsteht.
    im übrigen kann man davon ausgehen das bei motorradrahmen nur eine materialsorte verwendet wird und das knotenbleche nicht nur auf schub beansprucht werden sieht man ja auch bei denen die gerissen sind.


    Mmmh ...


    Schwarz-weiss Verbindungen gibt es sogar in der Bauindustrie schon weit über 30 Jahre und dieser Teil der Wirtschaft ist nicht besonders innovativ.


    Dann sage einmal wieman von den Herstellern von Rahmerohren z.B. Flachbleche erhalten will?
    columbus
    ich lasse mich da gerne aufklären?


    Bei einer Schweissnaht mit St37 sind nicht mehr als 150N/mm² (zul. Sigma) drin, (Doppelnähte ausgenommen, weil logischerweise hier nicht herstellbar), etwas wenig für so eine hochfeste Verbindung von Steuerkopf mit Ober- und Unterrohr, da zur Übertragung von Querkräften nur diejenigen Nähte anzusetzen sind die auch Querkraft übertragen können und dass sind die Rohre NICHT das Blech.


    Die Risse sind i.d.R Überbeabspruchungen verursacht z.B. durch Unfälle bzw. Stürze im Zusammenhang mit Materialermüdung.


    ...


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    ...

  • ferrari und konsorten werden von columus wohl auch keine fahrradrahmenrohre genommen haben für ihre chassis. auf der ebene gibt es dann auch zeugs was nicht im katalog steht.
    und in 25crmo4 bekommt man auch alles was man braucht problemlos.


    risse in knotenblechen oder auch abgerissene steuerköpfe hab ich schon einige bei unfallfreien rahmen gesehen die noch nicht sonderlich alt waren.