Stress mit Grimeca Bremse (Fantic/SWM usw.)

  • Moin,

    ich habe ein Problem mit meiner Grimeca Hinterradbremse. Auf den Bremsbelägen bildet sich innerhalb kurzer Zeit eine Ablagerung (siehe Fotos) der die Bremswirkung effektiv minimiert.

    Nach dem Reinigen der Bremsbeläge mit Schmirgelpapier ist die Funktion für kurze Zeit wieder ok. Bei anderen Bremsbelägen zeigte sich das gleiche Bild.

    Kennt jemand die Ursache für das Problem?

    Gibt es eine Möglichkeit die Ablagerung zu verhindern?

     

  • Hallo,

    hat die Trommel einen gusseisernen Bremsring?

    Den soll man nach dem ausschmirgeln mit Wasser auswaschen. Sonst lagert sich Graphit in den Poren ein und schmiert die Beläge zu.


    Ich gehe mal davon aus, dass es kein überschüssiges Fett aus den Radlagern oder vom Bremsschlüssel sein wird.


    Gruß Reinhard

    Ein Mann sollte in seinem Leben ein Haus bauen, einen Sohn zeugen und (scheiß auf den Baum...) eine Montesa fahren!

  • Moin Reinhard,

    vielen Dank für deine Info! Überflüssiges Fett o.ä. ist es nicht.

    Die Ablagerung glänzt tatsächlich irgendwie wie Graphit.

    Ob die Trommel einen gusseisernen Bremsring hat kann ich nicht beurteilen. Gibt es für Laien eine Möglichkeit das zu erkennen?


    Geschmirgelt und gewaschen habe ich die Oberfläche auch schon mal. Viel besser war es danach nicht. Nach kurzer Zeit lässt die Bremswirkung wieder nach.

    Bremsenreiniger habe ich nicht benutzt.


    Ich habe mal gehört das es irgendwo eine Firma gibt die den Ring erneuern kann. Kennt jemand solch einen Spezialisten?

  • Hallo,


    um Stahl oder Guss zu unterscheiden, klopft ein Schlosser mit Hammer und Meißel ein Bröckchen ab. Die Werkstoffe verhalten sich dabei völlig unterschiedlich, aber bei der Bremstrommel würde ich das so nicht machen...


    Mir ist keine Firma bekannt, die einen Bremsring austauschen kann (wird vermutlich mit Flüssigstickstoff eingeschrumpft), das stelle ich mir aber nicht sehr billig vor.


    Gruß Reinhard

    Ein Mann sollte in seinem Leben ein Haus bauen, einen Sohn zeugen und (scheiß auf den Baum...) eine Montesa fahren!

  • Wie sauber sind die Bremstrommeln innenseitig?, eine Wäsche der kompletten Bremstrommel von innen und der Beläge mit einem Pinsel und Aceton hilft Bremsstaubschmiere bzw. nur leicht verölte Öberflächen wieder zu reinigen.?


    Wenn's nicht hilft würde ich die Beläge ausstauscen, evtl. sind die Beläge selbst zu weich bzw. das Material schmiert?


    Neue Inleiner gab es früher bei InMotion in UK im Austausch, für allem für Bultaco evtl. wechseln die auch mal Grimeca?


    Inliner kann man sich hier nach Maß anfertigen lassen, das Austauschen macht jeder Motorinstandsetzer:

    Bespoke Liners - Westwood Cylinder Liners

  • Moin,

    Reinhard: von der Bremse würde ich auch nichts abschlagen...

    Das Ausschleifen und waschen habe ich jetzt mal in einem Zug erledigt: mit Nassschleifpapier. Ob das funktioniert kann ich Samstagabend berichten.

    P-Schrauber: Die Bremstrommel ist klinisch rein. Kein Öl oder sonstige Chemikalien. Ich habe 3 unterschiedliche Beläge probiert (siehe oben).

    Den Tausch des Innenringes würde ich als letzte Lösung in Betracht ziehen.

  • Beta2003

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  • wenn du jemanden in der Nähe hast ,lass die trommel mal schnell Sandstrahlen verbessert die Bremsleistung deutlich

    .... stimmt ... aber nur kurzfristig. Der Abrieb am Belag ist enorm und setzt sich munter in die Vertiefungen vom Sandstrahlen fest und bildet einen Film. Die Bremsleistung geht speziell bei Feuchtigkeit gegen null.

    Für mich habe ich folgendes gemacht: Die Trommel innen wieder glatt poliert, den Bremshebel verlängert und in Regelmäßigen kurzen Intervallen die Bremse reinigen. Damit bekommt man keine super Bremse aber halbwegs gleichbleibende kalkulierbare Bremsleistung. Ich kenne jemand der hat die Geometrie des Nockens verändert und damit auch sehr gute Ergebnisse erreicht. Ich selbst habe damit keine Erfahrung.

  • mann kann die Trommel auch mit Bohrmaschiene und Drahtbürste bearbeiten anstatt fein zu strahlen allerdings nur wenn der Platz reicht


    und den ablaufenden Belag kürzen bringt auch noch was

    Da ist was dran an dem Polieren ebenso, Bultaconaben sind innenseitig serienmäßig bei den Sherpas verchromt.

    Man kann die Beläge auch Profilieren also in Reihe einige Nuten einritzen die in Vorwärtsdrehrichtung dann Belagabrieb nach außen transportieren, das hilft ebenfalls gegen das Verglasen von Belägen.

  • vileicht wurde mein Strahltipp leicht missverstanden,weiss ja nicht was für n Bild da jemand vor Augen hat ^^

    natürlich mit wie schon geschrieben feinem Granulat und das die Oberfläche so ungefähr aussieht wie das Hohnmaß eines frisch geschliffenen Zylinders


    nicht wie ne Mondkraterlandschaft ^^

  • Da ist was dran an dem Polieren ebenso, Bultaconaben sind innenseitig serienmäßig bei den Sherpas verchromt.

    Man kann die Beläge auch Profilieren also in Reihe einige Nuten einritzen die in Vorwärtsdrehrichtung dann Belagabrieb nach außen transportieren, das hilft ebenfalls gegen das Verglasen von Belägen.

    Für meine Hondas kaufe ich immer von EBC die Beläge 'grooved'.

    Das ist das, wie P-Schrauber geschrieben hat.

    Der Vorteil liegt vor allem im Grip bei Nässe und beim Runterbremsen von höherer Geschwindigkeit ohne gleich nachgreifen zu müssen.

    Schneller als 100 fahre ich zwar nicht, aber mit Tochter als Sozia und Duplexbremsen vorne muss man schon schauen.

  • also bei meiner Yamaha Bremse sieht es anders aus, habe Beläge von H. Reiter der lässt sie neu aufkleben, dann ganz wichtig an der Drehbank auf das Maß der Trommel drehen, auf und ablaufende Bremsbacke , hier sollte unterschiedlicher Druck vorherrschen. dann geht die Bremse sehr gut.

  • Dann noch einen Tipp zum prüfen wie rund oder auch "unrund" die Beläge sind, die Beläge mit Kreide einreiben, montieren und dann leicht bremsen!

    Danach die Beläge wieder demontieren und nun kann man gut das Tragbild erkennen, und weiss beim abdrehen auch ob man tatsächlich an der richtigen Stelle abgedreht hat.

    Die Nocken der Bremsbacken und die Bohrungen mit Hülse für die Radachse sind einigermaßen genau gefertigt bei den Bremsbacken selbst da gibt's von Hersteller zu Hersteller "Ferigungstoleranzen ..."

    Bremstrommel vorne markiert und mit Schleifspuren:


    Vorne nach dem Abdrehen:


    Bremsbeläge hinten markiert mit Schleifspuren:


    Hinten nach dem Abdrehen:

  • Moin,

    vielen Dank für die Tipps zur Verbesserung der Bremsleistung – aber mein Anliegen in diesem Beitrag ist zu erfahren ob jemand einen Tipp hat wie die Bildung von Ablagerungen verhindert werden kann.


    Nach dem Nassschleifen habe ich eine Runde getestet. Und das Ergebnis – schiete. Das war nix.


    Hat jemand eine bessere Idee?


    Sicher gibt es aber den ein oder anderen der vom Erfahrungsschatz derjenigen mit funktionierenden Trommelbremsen profitieren möchte. Daher dazu ein separater Beitrag:

  • ... ich würde es mal mit " Feuer und 🔥 " probieren , ... nein ... äh ... mit einer kleinen Lötflamme die Bremstrommel von der Belagseite her zum schwitzen bringen ,zärtlich aber mit Mut . Wenn's qualmt und stinkt ist es wahrscheinlich der Schmorrek der letzten 40 Jahre der dann aus den Poren kricht ,Du hast verschiedene Beläge probiert, sogar "grooved" oder haste die Kerben da selbst rein geritzt, :) , meine Theorie dabei ist Reibung erzeugt Hitze und treibt den Schmorrek raus ...