seltsame Vorderradbremsen


  • Meine Vermutung ist, dass man damit den Versuch unternimmt von einer geschobenen Bremsbetätigung ( hinter dem Gabelholm I auf eine gezogene Bremsbetätigung ( vor dem Gabelholm ) eine weichere und bessere Dosierbarkeit der Trommelbremse zu erreichen. Wenn ich mir gleichzeitig die abenteuerlichen Verlegungen der Bowdenzüge ansehe, geht zumindest ein guter Prozentsatz der möglichen Verbesserung wieder verloren.
    Da sich da aber in einem der Kernländer des Trialsportes manche den Kopf darüber zerbrechen, gehe ich davon aus, dass das Innenleben der Bremsen auch entsprechend umgearbeitet wird ( auf einer Seite weniger Bremsfläche durch kürzere Beläge - spezielle Nockenformen )


    Ich brauche es Gott sei Dank nicht - ich drehe bei meinen Viertaktern den Hahn zu - und es bremst ausreichend :P

  • ... vor vier Jahren erzählte mir ein alteingessener Twinshocktrialer, das Vesty in seiner Bultaco in der Nabe eine Scheibenbremse versteckt hätte. Ich habe das nicht wirklich geglaubt, aber wenn ich diese Dinger da so sehe...


    ...ja,das sind nämlich gar keine Bowdenzüge ,das sind " W-Lanleitungen " für Bremsöl , deswegen ist es auch
    ...völlig egal wie die verlegt sind ...

  • Ich zerbreche mir jetzt auch schon die ganze Zeit den Kopf über deine Bilder und bin zu dem Schluss gekommen das die Verstärkung der Bremsankerplatte nur der festen Positionierung und Stabilisierung dient...in diversen Trommelbremsen-Foren geht es bei diesen Themen immer um Anzahl der Speichen im Rad und horizontale, vertikale und radiale wirkende Bremskräfte...vielleicht wurde von innen auch noch irgend etwas zur Positionierung befestigt...vielleicht soll der bearbeitete Belag immer in der gleichen Spur bremsen und sich nicht neigen bzw. verschieben, was ja auch zu nem ruckeln führen kann...mit Bremsanker-Länge, Form und Position hab ich auch schon aus versehen experimentiert als meine Beläge verschlissen waren und mein Bremsanker am Gabelholm unten blockiert hat...gab ne 0-Bremswirkung und ne 5 in Sektion...bei meinem Nabenschlüssel gibt es keine Vielverzahnung, nur eine 4-Kant-Aufnahme, musste mir Bleche biegen, schweißen, anpassen, und 4-Kant stanzen...nach verschiedenen versuchen auch erfolgreich...Hebellänge und Winkel sind natürlich auch wichtig...aber ob oben vorne oder unten hinten gezogen wird halte ich für unrelevant solange der Bremsanker unbearbeitet ist und den selben Wirkungswinkel hat...nur die Gedanken eines Betriebsschlossers der mit Konstrukteuren arbeitet

    Geht nitt...gibt's nitt!


    Goldene Regel beim Motorrad fahren: Erst anhalten, dann absteigen!


    ...und nicht vergessen: „...wir fahren immer da lang wo‘s Wasser läuft!“
    (Zitat F.Fromme, GAP-Südklassik 2017)


    „Haltet zusammen und unterstützt den Trialsport!“ Zitat: Rudi Munstermann 🖤

  • Hey Marco!
    Ich halte was von Betriebsschlossern,Werkzeugmachern und auch Panzerschlossern!


    Also Danke für den konstruktiven Gehirnschmalz. Auch an die Anderen hier natürlich!


    Wie gesagt, ich werde da mal rumprobieren. Aber vorher liegen noch diverse Motoren im Weg.
    Ich werde berichten!


    Gruss aus HH
    Bernd

  • :rolleyes: :huh:


    ...ja,das sind nämlich gar keine Bowdenzüge ,das sind " W-Lanleitungen " für Bremsöl , deswegen ist es auch
    ...völlig egal wie die verlegt sind ...


    Genau, die Signale dafür kommen vom Minder außerhalb der Sektion, genau wie Gas und Traktionskontrolle. Der Fahrer muss nur lenken und eine gute Figur machen. Aber Google hat da schon was in Petto.


    In jedem Fall :cursing:


    BESSER als in der Formel 1, denn da muss der Fahrer tatsächlich noch selbst fahren.


  • Bei den SWMs mit SWM/Betor Gabel war der Hebel immer nach vorne gerichtet

  • [/quote]


    Bei den SWMs mit SWM/Betor Gabel war der Hebel immer nach vorne gerichtet[/quote]


    Danke, genau so schaut´s aus, Original halt ;)


    Auch wenn die Ingenieure mit der Anordnung bei der Jumbo, warum auch immer, von einem rechten Winkel bei gezogener Bremse zwischen Bremshebel und Bowdenzug für eine optimale Bremswirkung ziemlich weit entfernt waren ?( Vielleicht sollte die Bremse aber damals auch gar nicht so krass blockieren? Bei der Werks 280er sind das ja eher 90 Grad.


  • ..."diverse Motoren"..ja wenn Du Dich warm geschraubt hast ,sag "Bescheid " ich bring Nachschub. ..
    ...jo..und zu dem "Bremsenkram"..ein Kumpel von mir sagt immer ( wenn wir uns nicht einig sind )..
    ... "Versuch mach Kluch " ..?
    ...und ich sach : "ALLE SAGTEN DAS GEHT NICHT!!!..und dann kam EINER ..
    ...der wußte das Nicht ,und hat das einfach gemacht. .....


  • Bei den SWMs mit SWM/Betor Gabel war der Hebel immer nach vorne gerichtet[/quote]


    Danke, genau so schaut´s aus, Original halt ;)


    Auch wenn die Ingenieure mit der Anordnung bei der Jumbo, warum auch immer, von einem rechten Winkel bei gezogener Bremse zwischen Bremshebel und Bowdenzug für eine optimale Bremswirkung ziemlich weit entfernt waren ?( Vielleicht sollte die Bremse aber damals auch gar nicht so krass blockieren? Bei der Werks 280er sind das ja eher 90 Grad.[/quote]


    Helmi-1, schau dir mal die damalige SWM von Bernie an... ;)

    • Offizieller Beitrag

    so, jetzt mal sinnvoll konstruktiv.


    Ist es besser, die auflaufende (selbstverstärkende) Backe mit
    dem innenradius des Nockens zu betätigen, wie auf meinem Bild?


    Oder andersrum?


    Bringt es was, den Belag, der nur abläuft und auch nur ca. 25-30%
    Bremskraft erzeugt, zu kürzen? Wenn, dann auf der Seite wo der
    Nocken sitzt?


    Auch selbst als gelernter Werkzeugmacher und Fahrzeugbau-Ing.
    fehlen mir hier die Erfahrungen bei der Optimierung. ..


  • Bei den SWMs mit SWM/Betor Gabel war der Hebel immer nach vorne gerichtet[/quote]


    Danke, genau so schaut´s aus, Original halt ;)


    Auch wenn die Ingenieure mit der Anordnung bei der Jumbo, warum auch immer, von einem rechten Winkel bei gezogener Bremse zwischen Bremshebel und Bowdenzug für eine optimale Bremswirkung ziemlich weit entfernt waren ?( Vielleicht sollte die Bremse aber damals auch gar nicht so krass blockieren? Bei der Werks 280er sind das ja eher 90 Grad.[/quote]


    Dieser Artikel in Moto Verte beschreibt ja gerade die Unterschiede zwischen
    den Serienmaschinen und der Weltmeistermaschine von Gilles Burgat.
    Der nach vorn gedrehte Hebel wird auf Seite 4 als Unterschied (unten das Serienrad)
    erwähnt, er bietet "une meilleure attaque", was ich als "bissiger" übersetzen würde.
    Er ist auch länger und das Material der Bremsbeläge ist anders - für bessere Bremswirkung
    und Progressivität (rechtes Bild).
    Ich weiss nicht von wann genau der Artikel ist, aber das 1983er Werbefoto zeigt entweder
    die Weltmeistermaschine oder die Änderungen sind in die Serie übernommen worden.
    Leider sieht man nicht die Bremshebelanordnung der Vorjahre.


    Nachtrag: Burgat war 1981 Weltmeister, der Artikel wird also von 1981, spätestens 1982 sein,
    das Werbefoto von 1983 könnte also durchaus eine veränderte Serie zeigen

  • Hallo Volker,


    Carl Hertweck hat 1959 in seinem Buch "Besser machen" geschrieben, die auflaufende Bremsbacke sollte immer vom inneren Ende des Nockens betätigt werden. Deine Skizze von vorhin ist demnach richtig.


    Über das Kürzen der ablaufenden Backe hat, wenn ich mich richtig erinnere, Pavel Husak geschrieben. Ich kann nur das Buch gerade nicht finden. Weiß nur noch, der Einband war gelb und die Bindung schlecht - es ist kaum mehr als eine Lose-Blatt-Sammlung.


    Gruß Reinhard

    Ein Mann sollte in seinem Leben ein Haus bauen, einen Sohn zeugen und (scheiß auf den Baum...) eine Montesa fahren!

  • Über das Kürzen der ablaufenden Backe hat, wenn ich mich richtig erinnere, Pavel Husak geschrieben. Ich kann nur das Buch gerade nicht finden. Weiß nur noch, der Einband war gelb und die Bindung schlecht - es ist kaum mehr als eine Lose-Blatt-Sammlung.


    Gruß Reinhard


    Pavel Husak
    Geländesport-Motorräder
    Motorbuch Verlag,
    bei mir in der 2. Auflage 1979 auf Seite 316