Entscheidungshilfe Montesa Cota 247C vs Yamaha TY 175

    Guten Morgen Forum,


    ich habe leider ein "Luxusproblem", weil ich mich zwischen einer Montesa Cota 247C , Bj. 1979 , 247 ccm und einer Yamaha TY 175, Bj. 1977 ( Original TY 175, keine 125ccm mit großem Zylindersatz !) entscheiden muß. Leider ist es natürlich so, dass ich aufgrund des Verkäufer-Standortes entweder nur zu dem einen oder dem anderen fahren kann!


    Was will ich überhaupt mit diesen Fahrtzeugen machen:
    Ab und zu auf den internationalen (?) Classic-Trial Events etwas mitfahren! Hier habe ich keinerlei Ambitionen etwas zu reißen. Einfach Spaß bei der Sache haben und dabei sein - so zu sagen der "Olympische Gedanke" ! Meine fahrerische Qualifikation ist maximal als durchschnittlich zu bezeichnen ( aber theoretisch kann ich fast alles :D )


    Zur Montesa: Komplett überholt, neuer Kolben und Zylinder, neuer Kabelbaum, Rahmen neu lackiert, Kette neu .... etc. Also alles in Schuß !
    Braucht neuen Lenker, zur Zeit ist fast ein APE-Hanger verbaut !!!
    Zur Yamaha: Rahmen neu lackiert (glaube sogar Pulverbeschichtet), alle Buchsen und Lager kontrolliert und ggf ausgewechselt ... etc! auch alles gemacht !


    Für beide Maschinen gibt es Papiere zur Zulassung und beide liegen preislich ca. 350€ vor Verhandlung auseinander !
    Wie würdet Ihr euch entscheiden und toll wäre es, wenn Ihr mit verraten würdet, aus welchen Gründen.


    Vielen Dank
    Achim


    Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
    Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen !

    Einmal editiert, zuletzt von Micha1958 ()

    Das ist aber ne Frage die man sich eigentlich nur selbst beantworten kann, idealerweise nach ausgiebiger Probefahrt....


    Ich bin noch nie ne alte Montesa gefahren, hatte aber schon ein paar Yamahas in den Fingern, mir ist japanische Qualität generell lieber als südeuropäisches Gebastel, egal aus welcher der vielen kleinen Schmieden das kommt....


    Ersatzteile und Zubehör gibt es für die Yamaha reichlich, schau dir die von Trial-Chris an, da kann man richtig was schönes draus bauen..


    Aber der nächste sieht das garantiert wieder anders.....

    Die C-Version der Montesa247 müsste eigentlich eher so aussehen: gerader Tank aus GFK


    Ich mag sie lieber fahren als eine serienmäßige Yamaha 175, die mir irgendwie träger und schwerer vorkam.
    Aber das ist Geschmackssache und bei mehr als 30 Jahre alten Mopeds auch sehr vom Zustand und individuellen Umbauten abhängig.


    Just my 2 cents

    ... das waren wohl noch die Kampfspuren von Rudis 2-Tage Broklahoma-Trial vor dem Kärchern.


    Hier noch die Sportgeräte Deiner Wahl im direkten Vergleichskampf ;) :
    sollte der Eindruck entstehen, dass der wilde Yamaha-Reiter mehr Spaß hat, ist das eine klare Fehlinterpretation. Der freut sich nur, dass seine Nase noch heil ist und dass er mit dem Tarnaufkleber am Tank seinem schnöden asiatischen Massenprodukt wenigstens den Hauch einer italienischen Edelmarke verleihen kann...


    Fotos: Marit Menninga, Hanse Classic Preetz 2014

    Ja, zunächst vielen Dank !


    Michael, mit dem ich zwischenzeitlich gesprochen habe, brachte einen einleuchtenden Einwand gegen die Yamaha, nämlich meine 90 Kg Kampfgewicht mit Klamotten! Fahrtechnisch ist dann halt bei einer eher leistungsschwachen 175-ziger mehr Konzentration auf die Mühle zu verwenden, als bei einer 250-ziger, wo man auch mal im falschen Gang in einer Sektion unterwegs sein kann und der Motordruck das noch hinbekommt!


    @ Kleiner Feigling
    1. vom Aussehen ist der Yamaha-Fahrer schon entspannter drauf als der Montesaner ! >Leider kann ich nicht beurteilen welche Möhre wirklich mehr Spaß ( und darum geht es eigentlich) bereitet ! ;(
    2. Deine 247 sieht wirklich anders aus als "meine". Laut Papiere ist es aber eine 1979 und danach muß es laut Listen auch eine 247 C sein ????
    Vielleicht weiß ja ein eingefleischter Montesaner eine wissensbasierte Antwort !


    @ Gerhard,
    Ersatzteile für Yamaha so viele Du willst und auch für kleines Geld !


    Gruß Achim
    derimmernochhinundhergerissenist


    Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
    Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen !

    Zitat von Micha1958


    2. Deine 247 sieht wirklich anders aus als "meine". Laut Papiere ist es aber eine 1979 und danach muß es laut Listen auch eine 247 C sein ????
    Vielleicht weiß ja ein eingefleischter Montesaner eine wissensbasierte Antwort !


    Montesa ging es Ende der 70er nicht so gut bis Honda dann übernommen hat.
    Da wurde schon mal zusammengeschraubt, was gerade greifbar war. Zumal einige 247 Kunden die nachfolgenden 348 und 349 nicht mochten.
    Wann Was produziert wurde und Wer es Wann importiert und zugelassen hat, ist schwer nachzuverfolgen wie auch die Zeit zwischen Produktion in Spanien und Ausstellung des Fahrzeugbriefes in Deutschland.

    Nun, ich gebe zu, dass ich die Yamaha-Brille aufhabe - aber dennoch ein Paar Anmerkungen ;) .


    TY175: ist ein kleines Motorrad, Radstand sehr kurz (126,5 cm), dafür mit recht langem Nachlauf durch den flach stehenden Steuerkopf. Das ergibt mitunter ein etwas eigenartiges Fahrverhalten. Sie bäumt sich gerne auf, da auf der anderen Seite die Traktion hervorragend ist. Und sie schiebt, insbesondere im Sand, ziemlich übers Vorderrad. Für große Menschen ist sie naturbelassen viel zu kurz und fühlt sich beengt an. Fußrasten sind - original - VIEL zu hoch. Ob der Motor zu schwächlich ist, sei dahingetsellt. Mit frischem Kolben, früher Zündeinstellung und gut abgestimmt, zieht sie jeden den Berg hoch - wenn auch der Triebsatz definitiv auf der braven Seite ist. Das entstresst aber auch. Was man daraus machen kann, findest du z.B. hier:


    "Poor-Man´s-Majesty" ... IST FERTIG!!!


    Zur Monty: ist definitiv das erwachsenere Moped, allerdings von der Geometrie her genauso "old-school". Der 250er Motor ist definitiv goldener Mittelweg. Wie immer hängt´s aber auch daran, wie gut der Motor gewartet und abgestimmt ist.


    Langer Red kurzer Sinn: Ich würde mich bei so einer Entscheidung nicht auf die Meinung anderer verlassen, sondern unbedingt probefahren und schauen, wo das Herz hinschlägt.


    Wie war das? Ein gutes Motorrad sucht sich seinen Fahrer aus?? :D


    Christoph

    ich als Montesa-Fan müsste zur Cota 247 raten, tue ich auch. wenn die 247 richtig eiigestellt ist kann man auch mit dieser Montesa viel Spaß haben, vielleicht schreibt ja Michael aus Düsseldorf etwas zu der Cota 247. Hier noch ein paar Bilder zur Montesa Cota 247.


    Zur TY 175 ist ja fast alles gesagt, ich mag die kleine, grössere Yamaha TY 175, bei Tanja, oder auch in GB gibt es viele schöne Teile und die TY auf zu peppen, aber man aus ihr keine Fantic 200 machen, egal, dass ist auch wieder ein anderes Thema. :)

    also ich würde mir nur die günstigere von beiden anschauen und die gesparte Differenz in's Moped stecken, sofern beide ganz gut sind. Da kommt ja eh noch das eine oder andere erst dazu wenn man sie daheim hat. Nach ein paar Monaten oder Jahren bekommt man dann sowieso wieder Lust auf was anderes und wechselt oder hat ne zweite.

    Muss jeder für sich beantworten, für mich


    bieten die Montesa's (die 348'er und die rote 349'er einmal ausgenommen, wurde erst mit dem weißen Wunder bei den großen Hubräumen wieder besser) das handlichere Fahrwerk.


    fährt die originale Yamaha 125 / 175 wie schon geschrieben - im Originalzustand - nicht so gern um die Ecke.
    Die Gabel der 125 / 175 ist spiddelig und verwindet sich gerne. Ansonsten schleppt die Yamaha "gefühlt" auch einige KG mehr mit sich herum. Dafür hat die TY mit großen Abstand die besten Bremsen. Die Getrenntschmierung ist Mist und bei der TY klemmt der Schalthebelmechanismus sehr leicht wenn man mit dem Hebel mal gegen einen Stein kommt.


    Die Ersatzteilversorgung der Yamaha soll besser sein, (find ich persönlich nicht, (hab selbst eine)), die Preise sind im Vergleich zu der Montesa bei Yamaha teurer.


    Wenn Du beinahe 100kg wiegst ist das "Mehr" an Hubraum schon nicht schlecht.

    Die 247 hat auf jeden Fall noch eine klassische Geometrie und einen Motor mit Drehmoment.
    Das kommt meinem Fahrstil entgegen.
    Langer Radstand flacher, Lenkkopfwinkel. Gut für Kehren, Sand, Steinfelder.
    Ich fahre hinten 360er Federbeine, dann geht es auch eng.
    Ab 1976 wurde die Schwungmasse reduziert, (Erkennbar am flachen linken Motordeckel) und der 1. Gang verkürzt.
    In Verbindung mit einem 10er Ritzel geht dann fast alles ohne Kupplung, bzw. auch mal im 2. + 3. Gang.
    Für lange Verbindungsetappen (in Belgien) ist das Getriebe dann aber fast zu kurz (bei ca. 60 ist Schluss)
    Die Originalkupplung (Sintermetall) ist schwergängig und trennt kalt sehr unwillig.
    Abhilfe schaffen andere Federn und moderne Beläge von Pfahler.
    Fussrasten nach hinten/unten erfordert Schweißkenntnisse, schränkt aber normalgroße Leute in der Bewegungsfreiheit ein.
    Zur Instandsetzen: Zylinder ist mit Graugussbuchse und Kolben im Übermaß gibt es als Nachbau.
    Der originale Amalvergaser funktioniert bei mir Problemlos.
    Für das Plastikschwimmerventil gibt es Ersatz aus Messing mit Gummikegel.


    Zur Yamaha kann ich nichts beitragen, kommt für mich mit 194cm Länge auch nicht in Frage.
    Gruß
    Michael

    Da ich ja der oben abgebildete GuzziTY-Fahrer bin: ja es macht Spass damit zu fahren!
    Wenn sie einmal vernünftig gemacht ist, brauchst du ein paar Jahre fast nur noch Tanken, ein sehr gutmütiges Moped.
    Sie fährt sich sehr problemlos, brüllt fast jeden Hang rauf, läuft auch mit niedrigsten Drehzahlen ohne abzusterben.
    Man merkt schon dass sie aus Japanien kommt (ausser der Tankaufkleber ;) )
    Ein gehässiger Mensch könnte das langweilig nennen...