• Also im muss da jetzt doch noch einmal meinen Senf dazugeben.
    Die Urväter der Trialszene nahmen Motorräder die fürs Gelände überhaupt nicht geeigent waren und haben sie so verändert dass man damit trial fahren konnte..... glaub ich halt so..... (ich bin zu jung um dabei gewesen zu sein - meine pre65 Motoren sind alle älter als ich.)
    Echte original pr65 Motorräder kosten gleichmal einen niedrigen bis mittleren 5 Stelligen Eurobetrag. Wenn also nur (ich nenne sie mal so) "Hardcore" Klassiktrialer fahren würden - würden sie bald feststellen dass sie zwar wunderschöne alte "originale" Motorräder haben - aber keine Bewerbe mehr fahren können - weil sich ein Veranstalter für 10 Mopedfahrer das nicht antun wird....... (und auch in Brockhöfe waren die meisten pre65er irgendwie verändert)


    Wir bemühen uns dass alte Motoren wieder ins Gelände kommen, die Gabeln keinen Versatz nach vorne haben und so schöne und ehrlich dokumentierte Fahrzeuge ins Gelände kommen. Ich habe auch schon eine "echte" pre 65 gesehen wo am Originalrahmen der Lenkopfwinkel, oder die Zündung, oder das Innenleben der Gabel, usw. also Veränderungen die man nicht gleich erkennen kann gemacht wurden. Wir sagen wenigstens was wir machen.....


    Und was ich nicht verstehe: Das Dänische Moped mit dem inovativen Rahmen - das ist ok..... obwohl da der Lenkkopfwinkel usw. sicher auch nicht dem Original entspricht...... und nur weil wir uns bemühen den Rahmen schön zu schweissen sind unsere Geräte "high tech" ?????


    Gott sei Dank gibt es in Österreich einige die so denken wie ich - es gibt natürlich bei uns auch einige die das ganz anders sehen........


    Aber die Zukunft im Klassik Trialsport liegt darin jüngere Fahrer dafür zu begeistern....... und da ist unser Weg sicher nicht der schlechteste........


    Liebe Grüsse
    Lupo

  • Ich hab überhaupt nichts gegen Basteleien aller Art , hab nur gesagt, das Age mit der low Budget Ofenrohr MZ verdammt gut durch die Sektionen kommt, ich vermute das die Konstruktion locker älter als 20 Jahre ist, sollte das ernsthaft jemand interessieren, kann ich das herausfinden....

  • Ich habe hier mal einen alten Beitrag von mir aus 2008 zum Thema Classic-Reglement ausgegraben.
    Außer dass es inzwischen eine Lumo-Klasse gibt, hat sich in der oft kleinlichen und rechthaberischen Diskussion nicht viel geändert:


    Re: D-Cup Regeln


    9. Juni 2008
    Classic-Trial ist nun einmal die Domäne der Schrauber und Tüftler und ich meine, das man das nicht zu eng sehen sollte, weil meistens eben doch der bessere Fahrer und selten das bessere Material gewinnt.


    Wenn man sieht, dass Sammy Millers ARIEL GOV132 heute im Museum stehen muss, weil sie nicht dem englischen oder Eurocup-Reglement entspricht. Dann ist das Reglement evt. bereits zu eng? Außerdem sollte ein technisches Reglement einfach überprüfbar und für alle transparent sein, was man z.B. viel einfacher mit Mindestgewichten in Pre65 erreichen könnte, als mit ausgefuchsten Originalitätsmaßstäben, die nur in endlose Expertendiskussion führen werden. Deshalb einige Beispiele und Vorschläge:


    Gabeln sollten weiterhin nicht mit versetzter Achse zulässig sein, weil sonst in kürzester Zeit alle Pre65 mit modernster Technik ausgerüstet sein werden. Verschärfend könnte man vorschreiben, dass sie in die originalen Brücken passen müssen. Würde mir aber schon zu weit gehen.


    Federbeine: soll jeder machen, was er will, weil es irgendwie abwegig wäre einen Rückbau auf Jampots oder ähnliche (teure) Antiquitäten vorzuschreiben.


    Ein paar (silber-)graue oder schwarze Kunststoffkotflügel sieht nicht weniger artgerecht aus als hochglanzpolierte Alus, die mit Poppnieten oder farbenfroh eloxierten Aluschrauben befestigt sind.


    Moderne Vergaser sind zuverlässiger, einfacher und deutlich preiswerter als die Restaurierung mancher AMALs. Also warum nicht - schließlich kann man die kugelgestrahlten hochglänzenden KOSOs auch mit ein wenig Stahlwolle per Hand mattieren oder (absolut Pre65-korrekt) unter eine Sch(m)utzhülle aus Kunstleder packen. Es fährt schließlich auch keiner mehr mit offenen (original) Vergaser, wie die Competition-Versionen oft ausgeliefert wurden, weil erst der Kunde entschieden hat, ob daraus ein Trialer, ein Scrambler oder eine Rennmaschine wurde. Das waren auch vor 1965 bereits alles "Specials".


    Ich hätte noch nicht einmal etwas gegen hydraulische Kupplungsgriffe. Die kann heute jeder Heimwerker selbst anbauen zu Kosten die kaum mehr als 3 ordentliche Seilzüge betragen: hält länger, fährt besser und ist unter einer zeitgenössischen Hebelabdeckung aus Gummi oder Leder kaum erkennbar. Es muss wirklich nicht ein teurer schwergängiger Doherty sein.


    Auch ein schwarzer oder silberner konischer Lenker ist optisch näher am Original als mancher mit Strebe. Eher deplatziert wirken allerdings manche quietschbunten Trialklamotten. Es muss nicht gleich Sixpencer-Mütze, Barbour und Gummistiefel sein. Aber Papageno aus Mozarts Zauberflöte auf historischem Alteisen stört den optischen Genuss weit mehr als einige technische Verbesserungen.


    Monoshock auf Twinshock umbauen sollte man lassen. Lieber für eine neue Klasse aufheben, wie sie Sven Munstermann demnächst in Brockhöfe erstmals ausgeschrieben hat: eine Honda RTL in Originalzustand und Sound würde für manches Classic-Trial durchaus eine Bereicherung - wir werden sehen.


    Helme: alte Hüte gehören irgendwann an den Nagel - ECE05 ist die aktuelle Mode und daran geht für keinen Veranstalter ein Weg vorbei, wenn er nicht den Versicherungsschutz riskieren will - also richtet euch danach!
    Rückenschutz wird so schnell nicht durchsetzbar sein, passt aber unauffällig unter die Barbour...


    Pokale: ganz nett als Motivation für jugendliche Trialer aber dafür sollte kein Classic-Veranstalter Geld zum Fenster rauswerfen. Gespendete Sachpreise, am liebsten schmackhaft oder geistig aus der Region sind die Freuden des reifen Trialers.
    Oder Selbstgebasteltes aus der Schrottkiste kommt auch gut an...


    Schlauchlose: ist mir so egal - auch wenn ich die Speichen-Punzen an den alten Alufelgen etwas schöner finde.


    Quaife-6-Gang im PreUnit AMC-Gehäuse: wer es mag- bitte sehr. Bringt wenig Vorteile aber kostet mehr als 3 Wochen Vorsaison-Training im Süden incl. Getränken...


    Kohlefaser-Tank: macht doch was ihr wollt - aber bitte lackieren und linieren!


    Wasserkühlung: gerne, solange es eine SCOTT oder DKW in der Rigid-Klasse ist.


    So und jetzt warte ich auf den Edelschrauber, der einen BSA C15 mit Aluzylinder, einem mattierten Mikuni, einem superleichten Villiers-Flanschgetriebe und Zahnriemen-Primärtrieb einschließlich programmierbarer Digital-Zündung in ein Replika-Greeves Alurahmen fummelt und auf Schlauchlosen zum Sieg hoppelt.
    Wenn er das schaffen will, muss er trotzdem fahren können. Sonst nützt die ganze Hightech wenig. Aber geil könnte so ein Extrem-Regelschinder schon aussehen - oder? Und erst der Sound...


    Nun entspannt euch mal - auch beim rückwärts Rollen oder Stehen. Erst wenn dabei der Fuss unten ist - und wenn es nur der kleine Zeh für eine 100stel Sek. sein sollte - dann gibt es die volle Hand - sofort, kurz, schmerzhaft und ohne jede Diskussion!


    PS: wer Pre65 schrauben und fahren will hat Toleranz verdient, sonst fahren bald nur noch Twinshocker.

  • Der Beitrag vom kleinen Feigling bringt die ganze Thematik wirklich treffend auf den Punkt.


    Da gibt es die Gralshüter , welche zwar einige Classic ( Twinshock ) Motorräder im privaten " Museum " stehen haben, aber so Mitte der 80 er Jahre den Faden verloren haben .


    Da gibt es die " Liberalen " welche sich mit einem oder mehreren - mehr oder wenig originalen Motorrädern im Trial Sport erfreuen .


    Da gibt es die " Freaks " welche nicht aus freien Stücken - sondern durch Vorlagen aus England / Spanien / Italien etc. beweisen wollen, dass das auch woanders machbar ist.


    Und alle wollen eigentlich nur eines : Trialfahren ( nicht hüpfen - oder tricksen )


    Dass es offensichtlich nicht möglich ist, diesen Leuten ein passendes Reglement ( geht eigentlich nur über Gewichtsklassen, samt einiger Bemerkungen ) anzubieten, ist für mich schwer nachvollziehbar .
    In der Pre 65 Klasse nähern wir uns der 65 Kilogramm Eigengewicht Masse eines Fahrzeuges !!!!!! - wenn dasselbe Motorrad in der Klasse + 80 Kilogramm eingeteilt wäre - dann könnte - würde das schon wieder anders aussehen ?
    Special class, legal class and what ever sind nur dafür geeignet - noch mehr herumzustreiten .
    Wer soll das kontrollieren ?


    Nein - Gewicht ( und das lässt sich vor jedem Bewerb stichprobenweise kontrollieren ) und diverse ( kontollierbare ) softfacct´s - das wäre der richtige Weg in die Zukunft .


    Was nutzt es dem Classic Trialsport, wenn nur noch die Generation + 50 bis 60 daran Teil nimmt, keine " Jungen " nachkommen können ( Kosten - Interesse - Spass )

  • 3 Gewichtsklassen
    3 Spuren
    3 Auszeichnungen (je ein 1/3 der Finisher gold, silber, bronze)


    Rechenbeispiel:
    bei 60 Teilnehmern in 3 Gewichtsklassen und 3 Spuren sind das max. je 9 Sieger, Zweit- und Dritt-Platzierte.
    Also 45% der Teilnehmer auf dem Siegertreppchen.'
    Wer will dafür ernsthaft einen Pokal haben?


    Viel wichtiger ist doch, dass auch die leichteste Spur für Schwermetall und Anfänger nicht nur fahrbar sondern interessant gesteckt wird.

  • Wen es interessiert, Aage hat die Ofenrohr MZ 1983 gebaut und fährt damit inder Twinshock klasse


    Ja, so sind sie die Nordländer - Hochachtung !!!


    Ich kenne keinen Rutt…. Euro Fahrer welcher die " Egg´s " hat das selbe in D und A zu machen .


    Max und schon sind wir wieder weg vom MZ Thema :/


    P.S.


    Aber und das ist bemerkenswert, dieses MZ Thema bringt einiges an die Oberfläche

  • ...Batterie weg ...schicken Luftfilterkasten (meinetwegen um den K&N rum ,die fand ich vor 30 Jahren schon
    ...blöd )...andere Kotflügel....mit dem Tank könnte man auch noch was machen...aber nicht unbedingt...
    ...und ein bisschen Polsterung auf die Sitzfläche ,wegen der Optic...

  • Liebe Trialer und MZ -Freunde,
    als ich 1980 mit dem Trialsport begonnen habe( auf drängen meines Vaters, er wollte wohl beruhigt schlafen,wenn ich mit dem Moped unterwegs bin) gab es eine Serienklasse und eine Spezialklasse in der DDR. Der Bericht von Reiner Heise ist sehr autentisch und bezieht sich auf die Spezialklasse. In der Serienklasse gab es strenge Bauvorschriften ( seriennah)die eingehalten werden mussten, sonst nix Start in Wertung. Es hatte aber auch jeder leichtere Einstiegsbedingungen in den Trialsport .
    Viele Grüsse

  • ...ich hoffe ich langweile euch nicht all zu sehr.
    Ich habe beim blättern ein paar alte Bilder von meinem ins stocken geratenen MZ-Projekt gefunden.
    Den Plan die Abgasführung durch den Rahmen zu führen hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon aufgegeben.
    Teile sollen nur von MZ, Simson und Jawa verwendet werden.
    Das geschraubte Heck läßt sich aber verstellen - immerhin.
    Mal sehen ob ich sie noch in diesem Leben fertig bekomme...


    Grüße Karsten


    OSSA MAR 350, TR 80, SDR 250
    Bultaco Sherpa Modell 183, Modell 199